Die Zahl der Städte steigt, längst lebt über die Hälfte der Menschheit in Städten. Entsprechend widmen sich zahlreiche Prognosen, Diagnosen und Leitbilder deren Zukunft. Stadtkonzepte helfen im Stadtmarketing und dienen als Grundlage für Rankings. Die Städte werden dabei ganz unterschiedlich klassifiziert. Die Vielzahl an Adjektiven, die im Zusammenhang mit dem Stadtbegriff verwendet werden, wirken oft verwirrend. Vor diesem Hintergrund soll das enzyklopädisch konzipierte „Handbuch Stadtkonzepte“ Orientierung bieten. Es versteht sich als „ kritische Gegenwartsanalyse beziehungsweise Zeitdiagnose der Stadt“, wie die Herausgeber Dieter Rink und Annegret Haase erklären, und richtet sich in erster Linie an Lehrende und Studierende.
Auf rund 500 Seiten untersuchen die Autor*innen 21 Stadtkonzepte begrifflich, historisch und inhaltlich und analysieren deren Einfluss auf Stadtpolitik und Planung. Dabei unterteilen sie in nicht-sexistische (Feminismus und Stadt), heterogene (Diverse City), gerechte (Just City), unternehmerische (Neoliberale Stadt), religiös geprägte (Postsäkulare Stadt), zukunftsorientierte (Resiliente Stadt) und kontrollierte (Überwachte Stadt) Stadtkonzepte. Leitbilder wie etwa Kreative Stadt, Nachhaltige Stadt oder Smart City als auch Begriffe wie Reurbanisierung, Megastadt oder Europäische Stadt werden erläutert. Andrej Holm zum Beispiel beschreibt die Entstehung und Verbreitung des Prinzips Recht auf Stadt. Ariane Sept erzählt die Erfolgsgeschichte von Cittaslow, das durch die gleichnamige Vereinigung internationale Verbreitung fand.
Text: Mariam Gegidze
Handbuch Stadtkonzepte. Analysen, Diagnosen, Kritiken und Visionen
Dieter Rink und Annergret Haase (Hrsg.)
494 Seiten
Deutsch
utb. Verlag Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2018
ISBN 9783825249557
44,99 Euro