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12.12.2006
Domkristall funkelt nicht
Hamburger Projekt von Auer + Weber vor dem Aus
Laut Hamburger Abendblatt vom 12. Dezember 2006 steht das Ende des Projektes von Auer + Weber + Architekten für den Hamburger Domplatz unmittelbar bevor.
Die Münchner Architekten hatten einen solitären Glaskristall entworfen, der in der zweiten Stufe den Wettbewerb für die Bebauung des Domplatzes am 30. November 2005 gegen Barkow Leibinger, Eisenman, Perrault und Hadid gewonnen hatte (siehe BauNetz-Meldung zur Entscheidung).
Der Platz, den Historiker als Keimzelle der Hansestadt betrachten, hat schon viele Veränderungen erlebt: der gotische Marien-Dom von 1245, der dem Platz seinen Namen gab, war 1807 abgerissen und 1840 durch das Johanneum ersetzt worden. Dieses wiederum wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Das Konzept sah viererlei vor: die Unterbringung der Zentralbibliothek der Stiftung Hamburger Öffentlicher Bücherhallen (HÖB), ein Bürgerschaftsforum für besondere Veranstaltungen der Hamburger Bürgerschaft, das Internationale Archäologiezentrum und Wohnungen.
Die Hamburger Stadtregierung hatte beabsichtigt, durch Projektierung als Private-Public-Partnership (PPP) die Bürgerschaft finanziell zu entlasten. Dies erwies sich jetzt offenbar als undurchführbar, da die Investoren zu hohe Mietforderungen gestellt hatten. Was dazu führte, dass im Gebäude aus Kostengründen nun gar keine Bürgerschaftsräume untergebracht werden könnten. Ebenso hatten die Investoren – im Widerspruch zum Konzept –, Läden im Erdgeschoss vorgesehen.
Die Zentrale der Hamburger Bücherhalle hatte sich von Anfang an gegen einen Umzug in die geplanten Räume gewehrt, da diese nicht über die nötigen Raumhöhen verfügten, die Büchereien benötigen. Leihbücherei und Bürgerschaft waren als Hauptmieter vorgesehen. Die Bevölkerung war von Beginn gegen die Neubaupläne. Sogar Altkanzler Schmidt hatte sich zu Wort gemeldet. Er nannte den Entwurf nur „Stahlskelett“.
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