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24.10.2013

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Ein starkes Zeichen

Haltestelle in Holland von NL Architects


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Dieses Gebilde könnte auf den ersten Blick auch ein Feuerwehrgerätehaus sein. Oder eine Kirche. Tatsächlich ist es aber ein überdachtes Wartehäuschen für den Eisenbahn-Nahverkehr: die Station Barneveld Noord in den Niederlanden. Sie erschließt mit Zügen im 15-Minuten-Takt ein Gewerbegebiet zwischen Amersfoort und Apeldoorn.

Doch wie kommt dieses auffällige architektonische Kleinod an eine Pendlerhaltestelle? In den Niederlanden läuft die Kampagne „Prettig Wachten“ (angenehmes Warten). Insgesamt zwanzig bisher trostlose und dem Vandalismus preisgegebene Nahverkehrsstationen im ganzen Land werden mit diesem Programm, das unter der Aufsicht des niederländischen „Eisenbahnbaumeisters“ Koen van Velsen steht, funktional und optisch aufgewertet: durch Toiletten, WLAN, Fußbodenheizung, Fernsehen. Oder durch Kunst. Zentraler Gedanke dabei ist, durch informelle menschliche Präsenz dem Vandalismus vorzubeugen. In Barneveld Noord geschieht dies über einen kleinen Kaffeeimbiss.

Der Entwurf für diese Station stammt von dem Büro NL Architects (Amsterdam). Da es ein temporäres Gebäude sein sollte, haben die Architekten es aus vier aufgeständerten Überseecontainern errichtet. Einer davon ist aufrecht gestellt worden und bildet einen zwölf Meter hohen Turm, der auf der ganzen Höhe einen von oben belichteten Waschraum enthält. Die Architekten haben also aus den Containern „ein uneindeutiges, aber starkes Zeichen“ gebildet: „Kleinster Aufwand, größtes Ergebnis!“

Neben einer Uhr wird der Turm auch von einem Wetterhahn gekrönt – eine Reminiszenz an die Geflügelproduktion in der Umgebung. Der Hahn ist nicht als stolzer Gockel, sondern als Masthähnchen gestaltet – robuster Humor in zwölf Meter Höhe. Und ab jetzt: Prettig wachten!


Zum Thema:

„ Wow! What? Wow!“ – Ein Gespräch mit den Architekten Pieter Bannenberg, Walter van Dijk und Kamiel Klaasse von NL Architects im Crystal Talk


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

solong | 01.11.2013 08:01 Uhr

...temporäre...

...gimmick-architektur...ganz ..."lustige, nette anfängerinterpretation von bauen" ... warum nicht ? ... nur nicht zu ernst nehmen ... eben mehr produktdesign auf streetworker-niveau ... keine architektur ... als temporäre lösung durchaus mit charme ...

7

Groteskp | 25.10.2013 15:09 Uhr

reaktion

@ auch ein a:
kannst du mit dieser "realo"-pessimistischen
einstellung mit spaß entwerfen und bauen?

@schrägstrich:
Ich -als Verkäufer- würde mich freuen!
Nach hinten raus kann ich ins Grüne schauen,
wo sowieso kein Mensch rumlaufen wird und
auch hätt ich immer schönes Licht...?

6

ben | 25.10.2013 10:09 Uhr

hallo schrägstrich

mach dir mal keine sorgen, das prima teil steht in den niederlanden.
schon mal dort gewesen und durch ein wohngebiet spaziert?
jeder der das mal getan hat, erstaunt ob der großen wo-zi-scheibenflächen und ihrer durch- und einsichtmöglichkeiten in das häusliche interieur und dahinter...
da sieht man einmal mehr, dass so etwas für uns deutsche nicht so sehr ins heimelige bild passt. vorteil hier ist aber doch diese immerwährende möglichkit zur rundumsicht - etwaige versprayungen wie bei "auch ein a." prognostiziert würden in diesen unbeabsichtigten "deutschen" nebeneffekt zielen.
tot ziens

5

serdika | 25.10.2013 08:55 Uhr

...

auf den ersten Blick hab ich an eine Kirche gedacht..die Geste des Kirchturms mit Uhr..vielleicht als Wedding Chapel an einer Autobahnraststätte...
Trotzdem gut...ohne den Turm besser...

4

Gefällt mir! | 24.10.2013 22:42 Uhr

Schade,

dass es so eine Kampagne nicht auch bei uns gibt ..!

3

Schrägstrich | 24.10.2013 18:17 Uhr

unnötige Durchsicht

Warum im Himmelswillen ist den bei dem Cafe nach hinten auch ne komplett durchsichtige Scheibe?

Da würd ich mir schon arg blöd vorkommen als Verkäufer/in. Ich wette das wird das erste was an dem Häuschen verändert wird!

Liebe Architekten: Form follows Function!

2

joachim kubowitz | 24.10.2013 17:07 Uhr

nachahmenswert ... auf jeden fall ...

... zum kommentar 1: mag ja sein ... aber »prettig wachten«: eine sehr gute idee: nachahmenswert auch für unsere deutschen lande ... das entscheidende ist die mit einem menschen lebendig gehaltene kleine cafeteria und ansonsten ein sehr ansprechendes cooles architektonisches zeichen ...

1

auch ein | 24.10.2013 16:17 Uhr

architekt

heisses teil!
bitte aber in 2 jahren nochmal ein bild....


das cafe wird leerstehen und die scheiben im eimer oder versprayt

 
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