Morgen um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit findet in der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku das Finale des Eurovision Song Contest 2012 statt. Der Austragungsort ist der eigens dafür errichtete multifunktionale Sport- und Konzertkomplex Crystal Hall (siehe auch BauNetz-Meldung vom 30. Januar 2012). Für die Planung der Halle hatte sich ein Team aus gmp Generalplanungsgesellschaft, Alpine Bau Deutschland und Nüssli International zusammengeschlossen. Der Entwurf stammt von Volkwin Marg und Hubert Nienhoff (gmp).
In nur acht Monaten Planungs- und Bauzeit ist auf einer zentrumsnahen Halbinsel in der Bucht von Baku „ein in seiner kristallinen Struktur signifikantes Gebäude“ (gmp) entstanden. Es ist keine Konzerthalle im klassischen Sinne, sondern eine multifunktionale Indoor-Arena, die für eine längerfristige Nutzung geeignet ist, die aber auch durch Rückbau des Innendaches in ein Fußballstadion verwandelt oder, völlig demontabel, auch an einen anderen Standort als Stadion umgesetzt werden kann.
Anstelle des sonst üblichen Stahlbetonbaus wurde das Gebäude und die Tribünen in reiner Stahlbauweise mit Fertigteilen montiert. Die gefaltete Membranhülle, die Stahlfertigteiltribünen und das stählerne Innendach wurden als völlig separate Bauteile geplant, produziert und gleichzeitig montiert, um Zeit zu sparen.
Auf der gefalteten Membranfassade wurden 9.500 LED-Leuchten montiert, um unterschiedliche Beleuchtungsszenarien programmieren zu können, die auf den Verlauf des Events farblich abgestimmt sind und Teil der äußeren Illumination mittels Laserstrahlen darstellen.
Der Innenausbau der deutschen Firma Brainpool greift für das Bühnenbild die Geometrie der gefalteten Membranfassade auf und führt sie im Inneren von der illuminierten Bühne in den Zuschauerbereich hinein.
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martin s | 31.05.2012 15:48 Uhr...
Ein Dom aus Licht....hatten wir das nicht schon einmal...?