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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Halle_von_Studio_Botter_und_Studio_Bressan_in_Agordo_7033937.html

08.11.2019

Dolomiten multifunktional

Halle von Studio Botter und Studio Bressan in Agordo


Der Betreiber möchte nicht genannt werden und ein bisschen wundert man sich, dass im 4.000 Einwohner kleinen Ort Agordo im Noden der italienischen Region Venetien, ein – laut Architekten – „Kongress- und Ausstellungszentrum“ mit 6.400 Quadratmeter Fläche gebaut wurde. Wobei Kongress- und Ausstellungszentrum es typologisch eigentlich nicht wirklich trifft. Letztlich haben das in Agordo ansässige Studio Botter zusammen mit Studio Bressan aus Montebelluna eine großzügige Halle in Holz und Glas errichtet.

Dem Pressetext zufolge will die Halle der lokalen Gemeinschaft für allerhand Get-Together-Aktivitäten, Sport- und Freizeitveranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen dienen. Gleichzeitig solle sich Agordo mit dem Bau verstärkt über die Gemeindegrenzen hinaus öffnen – die Halle kann demnach für Kongresse, Konferenzen und Kunstausstellungen genutzt werden.

Prägend für den Bau mit orthogonalem Grundriss ist das offene Tragwerk aus Holz mit V-förmigen Verstrebungen. Die Struktur ist den Architekt*innen zufolge von regionalen Fachwerkhäusern inspiriert. Das in mehreren Wellen auf und ab schwingende Dach lässt an gereihte Giebeldächer denken, aber auch an die umgebende Berglandschaft der norditalienischen Alpen. In seiner abstrahierten Form konsequent zeitgenössisch, stellt es eine gelungene Verknüpfung von historischem Baukontext und markanter Natur dar.

Die Nord- und Westseite besitzen hinter der dominanten Konstruktion liegende, vollverglaste Vorhangfassaden. An der östlichen Längsseite der Halle schmiegt sich ein schmaler, zweistöckiger Bereich an, der Service- und Verwaltungsräume beherbergt. Der im Norden gelegene Haupteingang wird durch einen offenen Vorplatz vorbereitet.

Der die Fenster fassende hölzerne Rahmen besitzt durch vertikal verschobene Elemente eine gewisse Varianz, die sich rhythmisch wiederholt. Diese Lösung verhindert eine ermüdende Monotonie des langgestreckten Baukörpers, ohne aufdringlich zu wirken. Dank der Vollverglasung zweier Seiten wird die Landschaft mit ihren spektakulären Bergformationen zu einem prägenden Element der Raumatmosphäre. Dass sich die Halle über Flügeltüren direkt zum Außenraum öffnen lässt, ist ein weiteres Gestaltungselement, das die Halle zu einem spannenden neuen Raum für Agordo und die Region macht. (stu)

Fotos: Simone Bossi


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