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13.04.2016
Metallmaschen und Satteldach
Halle von Manuelle Gautrand im Elsass
8
a_C | 14.04.2016 17:51 UhrLeute, ihr nehmt euch zu ernst...
Vergesst mal, was euch eure Technokraten-Profs damals in den 1970er und 80er Jahren in Darmstadt und Aachen erzählt haben, und schaut genau hin: Der Innenraum sollte einem schon klarmachen, dass hier mit sehr wenig Budget gebaut werden musste. Die Luftaufnahmen (Bild 5!) lassen einen sehr heterogenen Kontext erkennen.
Man darf ein paar Kisten ruhig mit einer Hülle überformen, die nicht auf Tüchfühlung mit der darunterliegenden Struktur geht - besonders, wenn man es so bewusst als Gestaltungselement einsetzt, wie die Architektin hier. Es muss nicht immer alles "ehrlich" und "offen kommuniziert" sein - kaschieren und verstecken gehören auch in der Architektur schon seit Jahrhunderten dazu.
Wenn das Ergebnis dann so gut aussieht und so treffend die umgebende Industrie- und Wohnbebauung zitiert und zwischen ihr vermittelt, darf Louis Sullivans Spruch - der architekturhistorisch wahrscheinlich mehr Schaden angerichtet als inspirierend gewirkt hat - gerne vergessen werden.
6
always | 14.04.2016 13:59 Uhrlook on the bright side
...natürlich ist das ganze Ding extrem unehrlich und auch ich habe den Reflex da ordentlich draufzuhauen. Ich würde den Architekten jedoch dabei volle Absicht unterstellen und mal kurz innehalten.
Wenn man sich die Schnitte ansieht, erkennt man die extrem heterogene Ansammlung unterschiedlichster Raumtypologien. Wenn man die freilegt kommt ungefähr so ein Gemurkse wie in der direkten Nachbarschaft heraus.
Insofern kann man der vereinenden Hülle doch vielleicht etwas Positives abgewinnen und es eher als großes, solitäres Raumobjekt begreife, Innen ist es halt Geschmackssache. Richtig beleuchtet kann es nachts sicher ganz lässig daher kommen.
5
Andrea Palladio | 14.04.2016 11:07 UhrSchwache Vorstellung
Das erst Bild mag noch zu faszinieren, dann fällt der Blick aber unweigerlich auf die städtebauliche Situation. Und die ist kaum besser gelöst als bei jedem x-beliebigen Walmart. Im Inneren herrscht grösste Ideenlosigkeit vor (die Wandmotive in der Sporthalle), und wenn dann sogar die Bar mit dem Streckmetall der Fassade verkleidet wird, stellen sich schon grosse Fragezeichen ein.
4
tim | 14.04.2016 10:46 Uhrarchitektur
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Das ist keine architektonische Herangehensweise was die Vereinigung von Hülle und Baukörper angeht. Ein leere Haut, die einen simplen Kubus ummantelt. peter hat vollkommen recht, wenn er sagt, dass ein solcher Entwurf in der Uni sofort verworfen wird. Völlig zurecht! Hier spürt man die augenscheinlich von außen gedachte Form im Inneren überhaupt nicht.
3
peter | 13.04.2016 22:57 Uhrhohler hüttenzauber
netter ersteindruck, aber auf dem zweiten blick finde ich es fragwürdig, eine hohle dachlandschaft auf die stahlhallen zu stellen, die mit dem haus eigentlich nichts zu tun haben. eine "unarchitektonische" herangehensweise, in der die form nicht der funktion folgt - in frankreich beobachtet man solche ansätze immer wieder.
imho: schade ums geld. lieber sollte man ehrlich sein und aus der funktion ein maximum an ästhetik rausholen. uns hätten sie damals in der uni einen solchen fake-entwurf nicht durchgehen lassen.
2
Arkitekt | 13.04.2016 17:25 Uhr... nur nicht zu nah dran gehen
Betrachtet man die ersten Bilder, faziniert das Projekt: Die Staffelung der einzelnen Körper ergibt eine spannende Volumetrie - das filigrane Tragwerk schimmert durch die patinierte Streckmetallhaut.
Man stellt sich die spannenden Raumfolgen und Lichtsituationen der Innen-und Aussenräume innerhalb der rostfarbenen Hülle vor.
Klickt man sich jedoch weiter durch, wird man zutiefst enttäuscht: Das Metallkleid bedeckt lediglich einen komplett banalen Bau, der keine der potentielle Qualitäten aufweist. Die eigentlich spannende Raumschicht zwischen den Gebäudequadern und der Metallhülle, erscheint hier lediglich als Restraum. Dabei liegt gerade hier das grosse Potential des Projekts! Schade.
9
solong | 15.04.2016 09:50 Uhr...was soll das ...
... die überformung der unterschiedlichen cluster ... wäre bei der überarbeitung von altbaubestand ... eine denkbare lösung ... für einen neubau, ist das in dieser form ... nur hilfloses ..."renderkidgemurkse"... da hatte manuelle gautrand wohl den focus auf andere projekte gelegt ... und hat irgendwelche "picturemaker" anstelle von architekten ... machen lassen ... schade um die vertane chance ...