Ein Halb-Stadion? Genau, Interval Architects aus Peking sind nämlich der Meinung, dass es sich bei ihrer Anlage im Bezirk Shijingshan keineswegs um einen gewöhnlichen Schulsportplatz handelt. Auch ihre strenge Ästhetik, die irgendwo zwischen Moskauer Lenin-Mausoleum und Hardcore-Architektur changiert, zielt ganz klar auf etwas Größeres.

Als Begründung für ihre formale Geste führen die Architekten an, dass das weitläufige Gelände mit seinen unzusammenhängenden Nutzungen dringend etwas mehr Kohärenz vertragen könnte. Um den zentralen Sportplatz legen sie darum ein mehrfach unterbrochenes Gebäudeband, das alle Funktionen integriert, ihnen jedoch trotzdem genügend Unabhängigkeit lässt.

Genutzt wird das Stadion sowohl für den täglichen Schulsport als auch für offizielle Veranstaltungen und private sportliche Aktivitäten. Für Feierlichkeiten steht eine Bühne zur Verfügung. Zwei Tribünen bieten Platz zum Zuschauen, aber auch für ein Bad in der Sonne, und der Tischtennis-Pavillon erlaubt etwas Intimität – der Begriff „Halb-Stadion“ steht laut Interval für genau diese Vielseitigkeit. (sb)

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