Steven Holls fünftürmiger „sliced porosity block“ in Chengdu ist fertig. Nachdem im Oktober 2008 mit den Bauarbeiten begonnen wurde, konnten diese im November 2012 abgeschlossen und das Ensemble vor kurzem bezogen werden.
Der Hybrid aus Arbeiten, Wohnen, Hotel, Shopping, Restaurant und Café wird auch „Raffles City“ genannt. Er steht im Süden der Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan, an der Kreuzung der ersten Ringstraße mit der Ren Min Nan Road. Mit 195.000 Quadratmetern Geschossfläche bietet der Block alle Funktionen einer kleinen Stadt – eine Parkanlage lockert den zentralen Platz zwischen den verschieden geformten Blockskulpturen aus weißem Beton auf.
Die Form dieser ungewöhnlichen Hochhaussilhouetten haben die New Yorker Architekten so entwickelt, dass möglichst viel Tageslicht in die einzelnen Bereiche gelangen kann. Die Hochhäuser haben „eine poetische Form, die sich durch das Sonnenlicht bildet“, so Holl. Porös und von jeder Seite aus einladend, schneiden sich fünf vertikale „Eingänge“ durch eine „Schicht mikrostädtischer Einkaufsläden“, um schließlich auf die erhöhte „Drei-Täler-Plaza“ im Zentrum des Komplexes zu münden. Diese dreigeschossige Plaza sei eine „städtische Terrasse“ im Maßstab des Rockefeller-Centers; sie ist mit steinernen Stufen, Rampen, Bäumen und drei Teichen ausgestattet. Die Teiche sind nicht nur natürliche Regenwasserbassins, sondern bilden auch die Oberlichter für das darunter befindliche, sechsgeschossige Shopping-Center.
Besondere Aufmerksamkeit erhalten die Leerstellen der Fassaden – hier verbergen sich drei Pavillons: der Historische Pavillon von Steven Holl, der Licht-Pavillon von dem verstorbenen Lebbeus Woods und ein Pavillon für örtliche Künstler, der von dem chinesischen Bildhauer Han Meilin entworfen wurde.
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Ein Gespräch mit Steven Holl auf Designlines
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