Obwohl sie keine pragmatische Lösung für aktuelle und zukünftige Wohnprobleme bieten, gibt es in Deutschland immer noch eine Vorliebe für Einfamilienhäuser – selbst in der so umweltbewussten Generation Z, wie die diesjährige „Interhyp-Wohntraumstudie“ zeigt. In diesem Sinn hat die Jury des zum zwölften Mal vom Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Museum aus gelobten Wettbewerbs „Häuser des Jahres 2022“ nach den Einfamilienhäusern im deutschsprachigen Raum gesucht, die glückliches Wohnen versprechen. Größe, Material, Form, Lage und Preis waren dabei kein Auswahlkriterium, sondern ob und wie sich räumlich ein Lebenstraum der Hausbewohner*innen erfüllt.
Anhand von Kriterien wie Nachhaltigkeit, dem innovativen Einsatz von Materialien, einem kreativen Umgang mit der baulichen Situation und konsequenter Ausführung wählte die Jury aus 136 eingereichten Projekten 50 herausragende Einfamilienhäuser aus. Sechs Projekte galten als besonders gelungen und erhielten den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis bzw. fünf Anerkennungen, zudem wurde zum zweiten Mal ein Fotografiepreis verliehen.
Erster Preis:
Anerkennungen:- Einfach gut gebaut in Mitterfischen von Florian Nagler Architekten (München)
- Das Turmhaus in Gossensaß von pedevilla architects (Bruneck, Italien)
- Mitten im Grünen in Gryphenhübeli von Sollberger Bögli Architekten (Biel, CH)
- Das Schwarzwaldhaus in Menzenschwand von AMUNT Nagel Theissen Architekten und Designer Part (Stuttgart)
- Weniger ist mehr am Trais-Horloffer See, Hungen von motorplan Architekten und Ingenieure (Frankfurt am Main)
Fotografiepreis:
- Gustav Willeit für das Projekt Gipfelwohnglück von Architekt Andreas Gruber
Die 50 besten Häuser werden mit zahlreichen Fotos, Plänen und aussagekräftigen Projektbeschreibungen der Architekturjournalistin
Katharina Matzig in einer Publikation des Callwey Verlags präsentiert. Architekturhistorikerin
Turit Fröbe verfasste dazu die Einleitung, in der sie kritisch den zukünftigen Blick auf unsere heutige Baukultur befragt und schreibt: „Die eingereichten Beiträge zeigen unmissverständlich, wie schön es sein könnte, wenn sich die Architektinnen und Architekten das Feld des Einfamilienhauses zurückerobern würden und nicht erst im Rückblick in 50, 75 oder 100 Jahren, sondern schon in der Gegenwart unsere Baukultur deutlich sichtbarer mitprägen könnten.“
(iva)