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29.07.2015

Riphahn auffrischen

HPP sanieren Kölner Bühnen-Ensemble


Seit Sommer 2012 ist der Offenbachplatz in Köln eine Baustelle. Das inzwischen denkmalgeschützte Ensemble aus Opernhaus, Schauspielhaus und Opernterrassen war von 1957 bis 1962 nach Plänen von Wilhelm Riphahn erbaut worden. Nach 50 Jahren Schauspielbetrieb hatte sich einiges am Erscheinungsbild der Bauten verändert und eine gründliche Überholung wurde nötig. Eine denkmalgerechte Sanierung und die gleichzeitige Erweiterung der räumlichen Möglichkeit werden von HPP Architekten (Düsseldorf) in Arbeitsgemeinschaft mit dem Theaterconsultant theapro (München) sowie dem Restaurierungsbüro Götz Lindlar Breu (Bonn) durchgeführt.

Der Termin für die Wiedereröffnung der Hauptspielorte der Bühnen Köln im November 2015 konnte leider nicht eingehalten werden. Bei einer derart komplexen Bauaufgabe scheint dies allerdings kaum verwunderlich. Wesentliche Neuerungen wird es im Bühnenbereich des Schauspielhauses geben. Um hier größere Variabilität zu ermöglichen, wurden die Bühnenbauten entkernt und die Rückwand der Hinterbühne abgerissen. Eine unterirdische Kinderoper und ein neues, verbindendes Foyer wird das Ensemble erweitern. Die Kinderoper erhält einen runden Zuschauersaal, ihr Zugang wird über eine als Doppelhelix ausgebildete Treppenanlage erfolgen. Hier lassen die Architekten mit goldglänzenden Oberflächen aus „mosaikartig gestalteter Majolika-Keramik“ ihrer Kreativität freien Lauf.

Entree und Zuschauerraum des Opernhauses werden hingegen in den ursprünglichen Gestaltungszustand der fünfziger Jahre versetzt. Um die originale Farbgebung des Garderobenfoyers wiederherstellen zu können, wurden Proben der Wandanstriche entnommen. Die Sitze werden mit neuen Bezügen in taubenblauem Samtvelours restauriert – ein einst von Wilhelm Riphahn „genau kalkulierter Farbkontrast zum persischen Nussbaumholz der Wandvertäfelung“.

Der Kartenverkauf für die Bühnen Köln wird in Zukunft in einem Flügelbau am östlichen Ende des Foyers untergebracht. Dieser ist Teil des denkmalgeschützten Altbestandes, der ehemaligen Opernterrassen. Das „Kleine Haus“ erhält durch das neue Foyer und die dortige Gastronomie eine Erweiterung, zu der sich vier große, doppelflügelige Saaltüren öffnen.

Auf der Baustelle sind die Neuerungen schon abzusehen. Leider werden die Bühnen Köln voraussichtlich aber erst im nächsten Jahr wieder bespielt werden. Dann erst lässt sich beurteilen, ob die ästhetische Verbindung von Nachkriegszeit und Gegenwart gelingt und wie Oper und Schauspiel im neuen Ensemble wirken. (dd)


Zum Thema:

www.sanierung.buehnenkoeln.de


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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