Der Ernst-Reuter-Platz in Berlin-Charlottenburg, früher „Knie“ genannt, repräsentiert das Architekturideal der „Gegliederten und aufgelockerten Stadt“ der Nachkriegszeit. Frei stehende Solitäre bilden hier einen Stadtraum der Moderne, darunter sind bemerkenswerte Gebäude wie die Architekturfakultät der TU Berlin von Bernhard Hermkes und Hans Scharoun oder das Telefunken-Hochhaus von Paul Schwebes und Hans Schoszberger.
Gegenüber des Telefunken-Hauses, auf der anderen Straßenseite der Otto-Suhr-Allee, soll jetzt wieder der traditionelle Blockrand geschlossen werden: Ein Immobilienentwickler plant, für die Deutsche Bank neben ihrem bestehenden vierzehngeschossigen Hochhaus aus den sechziger Jahren einen siebengeschossigen Neubau zu errichten, der die Berliner Traufkante aufnimmt. Der Entwurf dazu stammt von Hentrich Petschnigg und Partner (HPP) mit Hauptsitz in Düsseldorf.
Für HPP standen beim Entwurf des Neubaus „die Wiederaufnahme der historischen Fluchtlinien sowie die Vervollständigung der Blockränder im Vordergrund“. Bei der Fassade handelt es sich um eine tragende Konstruktion aus vorgefertigten Sichtbetonelementen. Die massive, 50 Zentimeter tiefe Leibung soll dem Haus nach Vorstellung der Architekten eine starke skulpturale Prägung verleihen. Die Gliederung der ersten beiden Etagen erfolgt durch einen versetzten Schnitt der vertikalen Fassadenpfeiler. Die Fertigstellung ist für 2016 geplant. (-tze)
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Japher | 06.03.2014 22:10 UhrWieso ist dieser Bau groß erwähnenswert?!
Dass es solch eine belanglose Investorenkiste in eine Baunetz-Meldung schafft, zeigt, auf welch erbärmlichem Niveau das Bauen in Deutschland inzwischen angelangt ist...