Die heutige Hochschule für Musik und Tanz in Köln befindet sich in einem spannenden Gebäude aus den siebziger Jahren, dessen Gestaltung von den Büros Werkgruppe 7 und Bauturm stammt. Das denkmalgeschützte, brutalistische Ensemble im bahnhofsnahen Kunibertsviertel soll mittels eines Neubaus zum offenen Campus erweitert werden.
Auf dem Grundstück schräg gegenüber dms Stammhaus sind ein Konzertsaal, Räumlichkeiten für die Tanzausbildung, eine Bibliothek sowie Probe- und Unterrichtsräume geplant. Nach der institutionellen Fusion der Sparten Tanz und Musik folgt nun also auch die räumliche. Ein entsprechender Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren brachte folgendes Ergebnis:
- 1. Preis: HPP Architekten, Düsseldorf, mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, Berlin
- Ein 3. Preis: kleyer.koblitz.letzel.freivogel mit sinai Landschaftsarchitekten, beide Berlin
- Ein 3. Preis: Schaltraum, Hamburg, mit Bendfeldt Hermann Franke LandschaftsArchitekten, Schwerin
- Anerkennung: hjp architekten, Grafenrheinfeld, mit Lützow 7 Landschaftsarchitektur, Berlin
Auf die skulptural kleinteilige Architektur des Bestands antwortet der Gewinnerentwurf von
HPP mit einem bewussten Kontrast: Ein kantiger Baukörper schließt den Blockrand, so dass zwei städtische Plätze entstehen, die auch den Bewohnern des Viertels zugänglich sind. Die Jury unter Vorsitz von Tobias Wulf spricht von einer „im besten Sinne gelungenen Stadtreparatur“. Als äußere Fassade sind gelaserte Aluminiumbleche angedacht, deren Perforierung an die „Lochkartenmuster der frühen Speichermedien der elektronischen Musik des 20. Jahrhunderts erinnern“ sollen. Im Inneren sind vor allem hölzerne Oberflächen geplant, um für eine lichte Atmosphäre zu sorgen.
Insgesamt wird der Neubau über eine Hauptnutzfläche von 6.500 Quadratmetern verfügen. Der Besitzer des Grundstücks ist zugleich der künftiger Bauherr, nämlich der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Köln, weshalb die Realisierung des Projekts ab Anfang 2018 durchaus realistisch sein dürfte.
(sb)
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