Was wäre Dortmund ohne seine Westfalenhalle? Dort verteidigte Henry Maske 1996 vor 12.500 Zuschauern seinen WM-Titel und Black Sabbath gaben 2013 nach über dreißig Jahren ihr erstes Deutschlandkonzert mit Ozzy Osbourne. Legendär ist die Haupthalle aus den Zwanzigern. Ein ovaler, überdimensionierter Glaspavillon. Bis heute ist der ursprüngliche Rundbau zu einem ganzen Gebäudekomplex angewachsen. Offiziell als „Westfalenhallen“ bezeichnet, ist das große Bauensemble ein internationales Messe- und Kongresszentrum mit ungefähr 1,7 Millionen Besuchern jährlich. Bis 2018 sollen die Hallen nochmals erweitert werden.
HPP Architekten (Düsseldorf) haben den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für die Erweiterung der Hallen gewonnen. Ihr Siegerentwurf, der realisiert werden wird, schlägt vor, einen Riegelbau unmittelbar an vier der insgesamt neun Hallen anzuschließen. Das entstehende Ensemble wird sich dann parallel zum Rheinlanddamm erstrecken und eine neue städtebauliche Kante entlang dieser Schnellstraße bilden. Die denkmalgeschützte Messehalle der Zwanziger erhält einen „Gegenspieler“, wie es der verantwortliche HPP-Gesellschafter Werner Sübai interpretiert. „Die neue Magistrale schafft sowohl durch ihre Größe wie auch durch ihre orientierungsgebende Gestaltung eine verbesserte Eingangssituation“.
Mit einem großen Schaufenster wird sich die zukünftige Eingangshalle zum zentralen Platz des Ensembles orientieren. Ihr Dach aus einer leichten Stahlkonstruktion wird bis zu 15 Meter hervorragen. Innen soll das Tragwerk stützenfreie Flächen von 25 x 70 Metern schaffen. Insgesamt entstehen in dem Neubau 11.300 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, davon allein 4.500 im ebenerdigen Foyer. HPP werden alle Hallen durchgängig verbinden und mit ihrer Erweiterung eine neue Achse schaffen. Auch die Orientierung im Gebäudekomplex soll mit den Neubauten verbessert werden – Black-Sabbath-Fans, wenn nicht Ozzy Osbourne selbst, werden es zu schätzen wissen. (sj)
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