Für die Hamburger HafenCity wird unentwegt geplant, ausgelobt und gebaut. Dabei kommen unterschiedliche Wettbewerbsformate zum Zuge. Für das exponierte Grundstück The Pier, ein rund 4.200 Quadratmeter großes Areal im Quartier Elbbrücken (Baufeld 110), rief kürzlich die OVG Real Estate einen geschlossenen Wettbewerb im hochbaulichen Workshop-Verfahren aus. Gegenstand der Ausschreibung war ein energieeffizientes und – wie es in der Ausschreibung heißt – „smartes“ Multi-Tenant-Bürogebäude.
Nichts Geringeres als ein „Bauen der nächsten Generation“ wünschte sich die Ausloberin von den fünf geladenen Büros, namentlich HENN (München/Berlin/Peking), Benthem Crouwel Architects (Amsterdam/Düsseldorf), Snøhetta (Oslo), 3XN architects (Kopenhagen) und Störmer Murphy and Partner smp (Hamburg). Während eines einwöchigen Workshopverfahrens standen die Teilnehmer vor der Aufgabe, auf 25.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche flexible Office-Flächen zur modularen Vermietung zu entwerfen. Zudem sollte ihr Projekt für ein derart herausgehobenes Grundstück direkt am Wasser Schnittstellen zum öffentlichen Raum bieten, insbesondere zum anliegenden Amerigo-Vespucci-Platz. Der Baubeginn des Gebäudes ist für 2018 geplant, 2020 soll es fertiggestellt werden.
Nun legte die Jury unter Vorsitz von Almut Grüntuch-Ernst (Berlin) die Wettbewerbsergebnisse vor:
- 1. Preis: HENN, München/Berlin/Peking
- 2. Preis: Benthem Crouwel Architects, Amsterdam/Düsseldorf
- ein 3. Rang: Snøhetta, Oslo
- ein 3. Rang: 3XN architects, Kopenhagen
- ein 3. Rang: Störmer Murphy and Partners smp, Hamburg
Alle fünf Teilnehmer entschieden sich für eine multiple Gebäudefigur, die an der Baakenwerderstraße niedrig mit meist sechs Etagenniveaus beginnt und zum Wasser hin auf bis zu 15 Stockwerke anwächst. Snøhetta und 3XN wählten auffällige, polyederförmige Kubaturen, wobei erstere ihren nach Süden lang abfallenden Entwurf mit hohen solaren Gewinnen begründen. Die drei anderen Teilnehmer legten klarere Gebäudeformate vor und teilten das Haus in einen Sockel und einen Turm auf.
Gewinner HENN löste diese vordergründige Zweiteilung des Haues jedoch auf und fügte eine voll verglaste, getreppte, halböffentliche Gemeinschaftszone ein, die von der Eingangsebene bis auf die Dachfläche oberhalb des fünften Obergeschosses führt und von der Jury besondere Anerkennung erfuhr: „Durch die sehr gute funktionale Aufgliederung des Gebäudes verbinden sich diese Gemeinschaftsflächen mit den anliegenden Bürobereichen und schaffen Hybridzonen, die auch exklusiv Nutzern zugeordnet werden können.“
(sj)
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Daniel | 13.10.2017 09:53 UhrBetonklotz
Sieht in meinen Augen aus wie ein scharfkantiger Betonklotz, der genau so ein Büro- Nachkriegsbau in jeder größeren deutschen Stadt sein könnte. Was daran originell ist oder gar auf Hamburg eingeht, erschließt sich mir nicht....
Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.