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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-H2M_gestalten_Fassade_am_Aufsessplatz_in_Nuernberg_7642990.html

16.06.2021

Anstelle des alten Schocken

H2M gestalten Fassade am Aufseßplatz in Nürnberg


Seit 2012 stand das Kaufhaus am Nürnberger Aufseßplatz leer, zuletzt war in dem ursprünglichen „Schocken“ ein Kaufhof gewesen. Das Nachkriegsgebäude mit seinen charakteristischen Eiermann-Kacheln an der Stelle eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Erich-Mendelsohn-Baus wechselte seither mehrfach den Besitzer, bis die Ten Brinke Group im September 2019 das Grundstück erwarb und mit der Entwicklung eines neuen Projektes begann. Dieses bedeutet nun: Abriss des Bestands und Neubau.

Das Hochbaukonzept für das neue Wohn-, Büro- und Einkaufsgebäude mit Mobilitätsanschluss, das Ten Brinke mit H2M-Architekten (Kulmbach) entsprechend den Auflagen der Stadt ausgearbeitet hat, steht schon länger. Nun wurde für den Sechsgeschosser in Nürnbergs Südstadt ein Fassadenwettbewerb entschieden  – ein durchaus übliches Verfahren, wie die Architekten mitteilen. Die Jury des von Stadt und Entwickler ausgelobten Wettbewerbs, der unter anderem Peter Cheret, Tim Heide und Barbara Engel angehörten, hat sich für den Vorschlag von H2M entschieden.

Das einstige „Schocken“ von Erich Mendelssohn nehmen H2M zum Vorbild für die Materialwahl und Gliederung der neuen Fassade. Dabei wollen sie mit Fertigteilen aus Recyclingbeton mit Klinkerzuschlägen einen Arkadengang formulieren, der die Straßenebene als öffentliche Gewerbezone auszeichnet. Mit einer kleinteiligen Lochfassade aus Klinker in den Obergeschossen markieren sie die privaten Nutzungen. Die massiven Wände sind in farblich changierenden Ziegeln und variierenden Verbänden geplant. Das Parkgeschoss auf einer höheren Ebene wird mit einer begrünten Fassade als eine „Überhöhung der städtischen Zone“ aufgegriffen.
 
Bodentiefe Fenster im Wohnbereich mit Brüstungen und textiler Beschattung sollen die Schmuckformen der umliegenden Gründerzeitbauten zeitgenössisch interpretieren. Dabei greifen die Architekten in den Brüstungen auch auf die berühmte Eiermann-Kachel zurück, deren Motiv sie immer wieder in die Fassade integrieren. Die gesamte Fassade ist mit einem hohen Vorfertigungsgrad angelegt. Die Abrissarbeiten des Nachkriegsbaus haben bereits begonnen. In den nächsten Jahren soll das Projekt fertiggestellt werden. (sj)


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