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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Gutachterverfahren_in_Berlin_entschieden_5299390.html

19.01.2018

Nachverdichtung am Lützowufer

Gutachterverfahren in Berlin entschieden


Wieder ein Verfahren ohne klare Entscheidung. Wie kürzlich beim Wettbewerb in Würzburg, beschloss man auch in Berlin, zwei Büros in die nächsten Bearbeitungsschritte einzubinden: Überarbeitungsphase, Workshop, Bearbeitungsphase. Dann soll der Plan für das Lützowufer 1A–5A südlich des Tiergartens stehen. Neue Wohnungen, die die Stadt dringend benötigt.

Verantwortlich für das Gutachterverfahren ist die bayrische Euroboden GmbH um Baukulturförderer Stefan Höglmaier, der wie auch beim Hotelprojekt der Familie Lang in München mit in der Auswahljury saß. Im Vordergrund des Berliner Projekts standen architektonische Qualität, die Anzahl der Wohnungen und der Umgang mit dem Bestand. Schließlich soll der Neubau als Nachverdichtung in zweiter Reihe hinter den „IBA-Energiesparhäusern“, fünf Stadtvillen der Internationalen Bauausstellung 1987, entstehen. Interessant ist die Planung auch, weil derzeit der geplante Denkmalschutzstatus der Häuser diskutiert wird. Das Grundstück inklusive der IBA-Häuser hatte Euroboden 2017 von einer privaten Eigentümergemeinschaft gekauft.

Zehn Büros konkurrierten um den Auftrag. Fünf Büros wurden eingeladen: David Kohn Architects (London), Monadnock (Rotterdam), Valerio Olgiati (Flims), Kéré Architecture (Berlin) und Aires Mateus (Lissabon). Die übrigen fünf wurden aus 73 Bewerbungen namhafter Büros wie MVRDV (Rotterdam) oder Baumschlager Eberle (Lustenau/Berlin) ausgewählt. Auf der Grundlage einer von Kleihues + Kleihues 2017 erstellten Vorstudie, die unter anderem das Nachverdichtungspotenzial betrachtet hatte, beurteilte die Jury um Architekt Thomas Kröger, DAM-Direktor Peter Cachola Schmal, Tilo Hellinger (Inventio Projectpartner), Landschaftsplanerin Hannelore Kossel, Architekturkritiker Hubertus Adam und Jan Schöniger (Euroboden) die zehn Entwürfe, die die Büros persönlich präsentierten. Überzeugen konnten:

  • David Kohn Architects, London und
  • Arquitecturia, Girona.

Beide Büros setzten aus Sicht des Preisgerichts den „innovativen Wohnungsneubau“ am besten um. An der Arbeit von David Kohn gefiel der Jury neben dem Wohnungsmix, der Effizienz und Qualität der Grundrisse vor allem der Städtebau. Denn der Entwurf stelle nicht nur einen Bezug zur IBA-Bebauung her, so die Jury-Begründung, sondern auch mit großer Selbstverständlichkeit zum 1982 stillgelegten Pumpwerk – dem heutigen Jugendzentrum „Alte Pumpe“ – im rückwärtigen Teil des Blocks.

Arquitecturia kam ebenfalls mit seiner städtebaulichen Haltung an. Josef Camps und Olga Felip konzipierten den Neubau als Rückgrat, das nicht in Konkurrenz zum Bestand am Landwehrkanal tritt. Auch Grundrisse, Freiraumplanung und das Thema Garten – in Form von Loggien und Wintergärten – lobte die Jury. Den mit 10.000 Euro dotierten dritten Preis vergab das Preisgericht an Valerio Olgiati aus der Schweiz.

Die zweite Planungsphase soll Anfang März abgeschlossen sein, damit Bauherr Euroboden so bald wie möglich mit dem Bau des rund 7.000 Quadratmeter großen Gebäudes beginnen kann. (kat)


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Ein 1. Preis: David Kohn Architects (London)

Ein 1. Preis: David Kohn Architects (London)

Ein 1. Preis: Arquitecturia (Girona)

Ein 1. Preis: Arquitecturia (Girona)

3. Preis: Valerio Olgiati (Flims)

3. Preis: Valerio Olgiati (Flims)

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