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25.05.2022

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Hai im Hafenspeicher

Guillermo Vázquez Consuegra planen Meeresmuseum in Triest


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Zwei Häfen, zwei alte Speicher, ein Entwurfsziel: ein Meeresmuseum soll im norditalienischen Triest entstehen. Die Grundvoraussetzungen dürften dem Büro Guillermo Vázquez Consuegra (Sevilla) durchaus bekannt vorgekommen sein, als es 2019 Entwürfe für das Museo del Mare di Trieste vorlegte. Denn bereits 2004 entwarfen die Architekt*innen das bis heute größte Maritimmuseum im Mittelmeerraum namens Galata, das sich im Hafen von Genua in einem ehemaligen Werftgebäude befindet. Die Ergebnisse erscheinen im Vergleich jedoch verblüffend gegensätzlich: Entschieden sich Vázquez Consuegra vor rund 20 Jahren noch dazu, den gesamten Bestand mit einer Glas-Stahl-Konstruktion zu umhüllen und diesen förmlich unkenntlich zu machen, setzen sie jetzt auf eine weitaus zurückhaltendere Erweiterung und Sanierung. Ab Juni dieses Jahres soll das Triester Maritimmuseum realisiert werden.

Der Entwurf scheint als Teilaufstockung mit Fokus auf Bestandserhalt dem Zeitgeist nahe. In der Projektbeschreibung heißt es, es werde diesbezüglich ein “Mittelweg zwischen historistischer Nachahmung und modernem Kontrast” angestrebt. Am Porto Vecchio sollen dem Meeresmuseum im Magazzino 26 (zu Deutsch Lagerhalle)  17.800 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Die Architekt*innen entschieden sich für eine zweigeschossige, vertikale Erweiterung auf dem Dach des 1880 erbauten, neogotisch anmutenden Bestands. Dort soll ein gläserner, flexibel nutzbarer Kulturraum mit Cafeteria und 360-Grad- Außenterrassen mit Blick über den Hafen entstehen. Im darunterliegenden Geschoss ist außerdem ein Restaurant geplant. Die aufgestockte Erweiterung soll unabhängig von den Öffnungszeiten des späteren Museums nutzbar sein und wird durch ein neu angelegtes Treppenhaus sowie Aufzüge erreicht, die den Bestand durchdringen. Diese erschließen auch eine neu geplante Bibliothek mit Arbeitsplätzen, die sich unter dem Restaurant befindet und bis in die Türme des Bestands reicht. Zudem sind beide Teile durch Sichtachsen über ein schmales Atrium verbunden.

Innerhalb des Magazzino 26 befinden sich die Ausstellungsflächen des Museums. Durch das bestehende Stützenraster und durch neue Querträger sollen Teile der Geschossdecken im zweiten und dritten Obergeschoss entfernt und großzügige Rampen eingebracht werden, die die Besucher*innen lenken. Durch die Intervention wird außerdem angestrebt, Tageslicht in die zentralen Bereiche des Museums eindringen zu lassen. Im östlichen Flügel des Speichers sollen darüber hinaus ein Konferenzraum sowie ein Recherche- und Studienzentrum entstehen.

Die inhaltliche Ausgestaltung der Museumsräume wird aktuell noch in einem partizipativen und interdisziplinären Prozess erarbeitet. (sas)


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