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19.03.2009
Der Welt höchste Perlenkette
Guangzhou bekommt horizontales Riesenrad
Chinesen mögen Superlative und Sensationen – und wissen ihre nationalen Events zu zelebrieren: Pünktlich zum Nationalfeiertag im Oktober 2010 soll der neue Fernsehturm in Guangzhou eröffnet werden. Galten Drehrestaurants in luftiger Höhe einst als State-of-the-Art und unvermeidliches Feature beim Wettbewerb darum, wer „den Längsten“ hat, muss man heute nicht allein physische Ausmaße bieten, sondern auch noch etwas mehr Entertainment.
Als sei der im Früjahr 2007 begonnene Fernsehturm nach dem Entwurf von Information Based Architecture und Ove Arup mit seinen 612 Metern nicht schon spektakulär genug, will Guangzhou im Jahr 2010 zur Fertigstellung als Schmankerl für sensationsverwöhnte Touristen auch noch ein „liegendes Riesenrad“ in luftiger Höhe anbieten.
Wie die Guangzhou Daily am 17. März ankündigte, soll man ab Oktober 2010 in 16 kugelförmigen Glaskabinen einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt genießen können. Anders als beim London Eye oder dem Singapore Flyer entschied man sich in der Hauptstadt der Provinz Guangdong (Kanton) für eine Reihe von 3,2 Meter hohen Glaskabinen, die auf einer schrägen Ellipse ihre Runden drehen. Wer weniger wagemutig ist, kann innen entlang der riesigen Perlenkette spazieren gehen, die den krönenden Entertainment-Abschluss des Turms darstellt.
Wie BauNetz-Leser bereits wissen, sind zwischen 80 und 170 Metern Höhe ein 4D-Kino, Restaurants und eine Gartenanlagen geplant. Wer schwindelfrei ist, kann außerdem ab 170 Metern Höhe auf einer Außentreppe weitere 200 Meter nach oben laufen (siehe BauNetz-Meldung vom 27. März 2007).
Die von Arup gewählte Gitterstruktur mit diagonal aufstrebenden Ringen und vertikal verdrehten Stützen verleiht dem Turm eine schlanke, fast feminine Taille. Insofern ist eine Perlenkette um den Hals dieser „eisernen Lady“ in China vielleicht auch nur eine chinesische Herangehensweise, um dem Ganzen den phalloiden Anschein zu nehmen.
Till Wöhler, Peking
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