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19.08.2014

Bjarke Ingels spielt mit Lego

Grundsteinlegung in Billund - mit Video


Lego ist schon lange kein Spielzeug mehr, Lego ist ein Land, eine Welt – ein Kosmos. Als Symbol dafür will der dänische Spielzeug-Hersteller an seinem Gründungsstandort in Billund einen spektakulären Neubau errichten. Der Entwurf für das Lego Experience Center, kurz Lego House, stammt von der Bjarke Ingels Group aus Kopenhagen. Heute werden im Stadtzentrum von Billund dafür feierlich die ersten sechs Grundsteine gelegt, die – wie der klassische Legostein – zwei mal vier Noppen haben.

Mit von der Partie ist neben dem Architekten Bjarke Ingels der heutige Lego-Hauptaktionär Kjeld Kirk Kristiansen, Enkel des Firmengründers. 1932 hatte der Tischler Ole Kirk Christiansen die legendären Spielzeugsteine in Billund erfunden – zunächst noch aus Holz, 1949 als farbige Kunststoffquader aus Celluloseacetat, die den heutigen Steinen ähnelten. Der weltweite Erfolg führte 1968 zur Eröffnung des ersten von insgesamt sechs Freizeitparks: des Legolands Billund, direkt neben dem Flughafen. Mehr als 1,65 Millionen Touristen besuchten 2012 die 7.000 Seelen-Gemeinde im dänischen Jütland.

Der Neubau von BIG ist also gut platziert – zudem die Architektur dem Lego-Konzept folgt. 23 Meter hoch, 12.000 Quadratmeter aus Betonklötzen in XXL: zum Spielen, Kaufen und Kaffeetrinken. Bjarke Ingels betrachtet die Plastiksteine als Kunstform und belässt sein Lego House in einem abstrakten Weiß. Einige der Lücken und Frontseiten werden mit raumhohen Glasfassaden geschlossen.

Der Komplex gliedert sich im Erdgeschoss in acht verschiedene Cluster mit verschiedenen Nutzungen, darüber stapeln sich pyramidenartig weitere Cubes mit Ausstellungsflächen und Spielbereichen. Mobilés aus Lego hängen von der Decke, sandkastengroße Becken sind mit den Spielsteinen gefüllt. Krönung ist ein offener Lego-Stein mit acht runden Oberlichtern auf dem Dach; die weiteren Dachterrassen sollen als Garten, Wald oder als Labyrinth gestaltet werden. Zur Seite treppt sich der untere Stein über die gesamte Fläche ab – ähnlich wie man es von anderen BIG-Projekten kennt.

Mit seinen Durchblicken erinnert der gestapelte Gebäudekomplex ein wenig an das Vitra-Haus von Herzog & de Meuron – der Fahrstuhl führt im Legohaus aber bis in den Keller: Hier warten auf die Besucher beleuchtete Vitrinen in den dunklen Kabinetten. 2016 soll das Lego House eröffnet werden. (jk)


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