Für die neue US-Botschaft in Deutschland wurde am 6. Oktober 2004 am Pariser Platz in Berlin der erste Spatenstich gesetzt.
Botschafter Daniel Coats ist bereits der sechste US-Botschafter, der sich mit der neuen amerikanischen Repräsentanz beschäftigen muss. Zwar hatte Washington schon 1993 angekündigt, seine Vertretung wieder am historischen Standort in Berlin errichten zu wollen, doch über Sicherheitsfragen hatte es jahrelang zähe Verhandlungen mit der US-Regierung gegeben.
Nach den Bombenanschlägen auf die US-Vertretungen in Kenia und Tansania 1998 hatte Washington einen 30 Meter breiten Sicherheitsabstand vorgeschrieben, der zu einer Verzerrung der Grundrissgeometrie des quadratischen Pariser Platzes geführt hätte, was der Berliner Senat ablehnte.
Erst im Frühjahr 2003 kam es zu einem Kompromiss, nach dem die angrenzende Behrenstraße geringfügig verlegt wird. Der Sicherheitsabstand wurde von 30 auf 25 Meter reduziert und auf schwere Absperrungen und Wachhäuschen verzichtet. Die Botschaft soll zusätzlich durch aufwendige Bautechnik gegen Angriffe geschützt werden.
Der postmoderne Bau wird von dem Architekturbüro Moore, Ruble, Yudell aus Santa Monica realisiert, das 1995 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte und seine Pläne mehrfach überarbeiten musste.
Die Fassadenmaterialien der fünfstöckigen Botschaft sollen sich in Farbe und Struktur der Umgebung anpassen. Die Natursteinwände werden mit einem Fensterraster aufgelockert. Am Pariser Platz erfährt die Fassade eine „dramatische Teilung“ (Architekten) am Haupteingang mit zylindrischem Hof. Über dem Eingang ragt ein wellenförmiges Vordach aus Stahl und Glas hervor. Die Öffnung lässt Licht auf den Platz und die über dem Bürgersteig wehende US-Flagge fallen.
Der Konsularbereich wird an der Ecke Behren-/Ebertstraße liegen. Im Hof sind ein Garten und eine gläserne Lounge geplant. Ein Penthouse mit Dachterrasse (mit amerikanischem Präriegras bepflanzt) mit Blick auf das Brandenburger Tor dient dem Botschafter.
Experten schätzen die Baukosten auf 140 Millionen US-Dollar. Laut Botschafter Coats wollen die Amerikaner „nichts bauen, was wie eine Festung aussieht“. Deshalb soll die Botschaft nur durch kleine, teilweise versenkbare Poller geschützt werden. Zwischen diesen Sperren und einem Zaun sollen Berliner und Touristen flanieren können und so relativ nahe an das Gebäude herankommen.
Im Neubau werden alle Abteilungen der US-Vertretung unterkommen. Der Botschaftsbetrieb soll im Frühjahr 2008 beginnen.
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