Eine strenge Architektur, die dank fließender Stoffe eine weiche Kontur erhält: Mit diesem Prinzip haben Lily Reich und Ludwig Mies van der Rohe schon vor rund 100 Jahren experimentiert. Für ihr jüngstes Projekt kehren sop architekten diesen Ansatz nun um – zumindest in räumlicher Hinsicht. Für ihre Textilakademie NRW in Mönchengladbach wurde gerade der Grundstein gelegt und die Visualisierungen zeigen einen kubischen Bau, der von einer leichten Hülle umspielt wird. Ausgespart ist nur der Eingangsbereich mit seiner Glasfassade.
Das in Düsseldorf ansässige Büro, das von Jurek M. Slapa, Helmut Oberholz und Zbigniew Pszczulny geleitet wird, bezieht sich damit offensichtlich auf die Lehrinhalte der Akademie. Die Hochschule Niederrhein – auf deren Gelände der Neubau entsteht – verwirklicht hier in Zusammenarbeit mit den Verbänden der rheinischen und nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie ein Kompetenzzentrum, das die Berufsausbildung an einem Standort bündelt. Städtebaulich nimmt die Akademie eine zentrale Position an der Verbindungsstraße zwischen den Stadtteilen Gladbach und Rheydt ein.
Der dreigeschossige Bau mit der Industrie-Textil-Fassade aus Polytetrafluorethylen umfasst auf rund 3.000 Quadratmetern neben den Seminarräumen und einer Aula auch die Verwaltung der Akademie. Organisiert ist der kubische Bau mit seinen variierenden Fensterformaten um ein zentrales Atrium herum. Überwiegt tagsüber die stoffartige, wellenförmige Wirkung des silbrig schimmernden Gewebes, gewinnt die Akademie in den Abendstunden dank der durchscheinenden, quadratischen Fenster an Kontur. Die Fertigstellung ist bereits für 2018 geplant. (sb)
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Name der Rose | 10.04.2017 11:07 UhrKonkret unkonkret
Was ist denn das für eine Darstellung auf Bild 2? Wird jetzt Nebel als Baumaterial eingesetzt? Da simmer gespannt.