Am 25. Mai 2000 wurde in Leverkusen der Grundstein für die neue, von Helmut Jahn entworfene Bayer-Konzernzentrale gelegt. Im Juli 1998 war der deutsch-amerikanische Architekt siegreich aus einem internationalen Gutachterverfahren für den Neubau hervorgegangen, der das benachbarte Hochhaus von HPP aus dem Jahr 1962 ersetzen wird.
Knapp 100 Millionen Mark wird der viergeschossige, überwiegend in Stahl und Glas ausgeführte Gebäude kosten. Es ist in Form einer halben Ellipse geplant, die sich zum Carl-Duisberg-Park öffnet, und bietet auf einer Bruttogeschossfläche von etwas über 23.000 Quadratmetern Raum für 275 Mitarbeiter des Vorstandes und seiner Stabsabteilungen. Ein innovatives und ökologisches Klimakonzept - Bestandteile sind unter anderem eine doppelschalige Fassade, Solarenergienutzung sowie Betonkernkühlung und -heizung - sollen eine angenehme Arbeitsatmosphäre gewährleisten.
In seiner Festrede sagte Helmut Jahn, das Gebäude wirke selbstverständlich, ohne Ausdruck von großindustrieller Macht, ohne falsche Bescheidenheit. Es sei kein Gebäude des Zurückblickens, sondern ein Gebäude, das die Möglichkeiten der Gegenwarten intelligent für die Zukunft anwende. Launig und selbstbewusst wie gewohnt schloss er mit dem Ausruf: „The Future is never wrong!“
Unmittelbar nach der Fertigstellung des Jahn-Projekts - also voraussichtlich im Dezember 2001 - wird mit dem Abriss des 32-geschossigen HPP-Hochhauses begonnen, das Ludwig Schmitt, der Leiter des Leverkusener Bayer-Werkes, als „in die Jahre gekommen und technisch wie wirtschaftlich nicht mehr zeitgemäß“ bezeichnete. Einst als Avantgarde-Projekt und größtes Bürogebäude Deutschlands gefeiert, hat es nun schon ausgedient, seine Sanierung hätte deutlich mehr gekostet als der Neubau.
Eine Simulation des Neubaus ist als Zoombild hinterlegt (Quelle: Bayer AG, Leverkusen).
BauNetz-Meldung zur Wettbewerbsentscheidung vom 6.7.1998