Mit den Worten „Jetzt ist es endlich ein Gebäude und nicht mehr die Imitation eines Autos“ kommentierte Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher gestern anlässlich der Grundsteinlegung den endgültigen, dreifach überarbeiteten Entwurf für die Mercedes-Benz-Vertriebszentrale in Berlin-Friedrichshain. Die Berliner Architekten Gewers und Pudewill, die direkt ohne Wettbewerb beauftragt worden waren, hatten das Gebäude zunächst mit einem stilisierten Kühlergrill versehen – und mussten damit in die Überarbeitung.
Die Vertriebszentrale ist Bestandteil der Uferbebauung an der Spree im Berliner Stadtteil Friedrichshain, die unter der Bezeichnung „Mediaspree“ auf dem Gelände des ehemaligen Ost-Güterbahnhofs entwickelt wird. Gegen diese Pläne hatte sich massiver Protest der Bevölkerung und der autonomen Szene gerichtet, die eine von den Bauten ausgehende Gentrifizierung befürchtet. Als erstes Gebäude der „Mediaspree“ war vor einigen Jahren die so genannte O2-Arena gebaut worden.
Der 50 Meter hohe Turm des Mercedes-Neubaus wird jetzt mit einer Glasfassade verkleidet, die einen eingebauten „Faltenwurf“ aufweist: Ähnlich wie bei dem Neubau für die Süddeutsche Zeitung in München, der noch unter der Firmierung Gewers, Kühn und Kühn entstand, sind die Glaspaneele „spaltenweise“ zickzackförmig gekippt und „zeilenweise“ gegeneinander versetzt, so dass sich ein lebendiges Fassadenbild ergibt. Über dem Gebäude wird sich ein beleuchteter Mercedesstern mit acht Metern Durchmesser drehen.
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