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23.04.2012

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Lisenen am Westfalenhimmel

Grundstein für Hochhaus in Münster


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Ein neues Hochhaus wird sich bald in die Münsteraner Skyline einreihen. Das Büro Bleckmann & Krys Architekten (Münster) baut dort für die Firma Westfalengas ein elfgeschossiges Bürohochhaus. Der Entwurf war als Sieger eines eingeladenen Wettbewerbs hervorgegangen.

Der Entwurf für den Neubau orientiert sich stark an der Gestaltung des angrenzende Werksgebäudes von 1938: der Büroturm erhält eine für das Münsterland typische, rot verklinkerte Ziegelfassade. Zur optischen Gliederung tragen weiterhin vor allem die Lisenen aus Sichtbetonfertigteilen bei, die das Raster der tragenden Stützstruktur aufgreifen.

Der Büroturm wurde mit tragenden Außenwänden geplant, sodass die Bürogrundrisse auf neun Geschossen frei konfiguriert und mit Leichtbau-Trennwänden individuell aufgeteilt werden können. Im zehnten Obergeschoss entsteht eine Tagungs- und Eventebene, die mit bodentiefen Fenstern und beidseitigem Austritt einen weiten Blick über das Werksgelände und die Stadt bietet.

Zwischen Neu- und Bestandsbau wird der gegenwärtige Empfangsbereich teilweise zurückgebaut und durch einen transparenten Baukörper ersetzt. Die über vier Geschosse verglaste Front soll einen repräsentativen Eingang symbolisieren und als das Verbindungsglied zwischen Alt- und Neu fungieren.

Der neue Büroturm soll rechtzeitig zum 90-jährigen Jubiläum der Firma 2013 eingeweiht werden.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

Stefan | 01.06.2012 15:48 Uhr

Architektur weiter gedacht

Ich kann hier keine Reproduktion entdecken. Im Gegenteil. Dem ursprünglichen Gebäude wurde im eigentlichen Sinn in eine neue Dimension verholfen. Die selbstbewusste senkrechte Geste setzt doch ein kaufmännisches Ausrufezeichen des Unternehmens für die Region. So geht corporate architecture.
Ohne TamTam wird hier sogar eine neue Wahrnehmung des Bestands ermöglicht.
Würde ich gerne öfter sehen.

Und - Zitate als identitätslos zu bezeichenen ist ja wohl ein Totschlagargument, dass sich nun auf fast alles in der Architektur beziehen lässt.

11

Steffen | 07.05.2012 17:02 Uhr

Lisenen am Westfalenhimmel

ich kann mich Luis nur anschließen: interessant, wie ein eher kleines Provinz- Projekt in den Brennpunkt rückt, solbald es mal nicht die Neuerfindung von Architektur ist. Es tut gut mal wieder einen Entwurf zu sehen, bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass er vor Fertigstellung schon wieder nicht mehr im Trend liegt. Auf jeden Fall alles Andere als einfallslos, wenn Bestand und Neubau so zusammentreffen.

10

Luis | 28.04.2012 20:31 Uhr

Der Himmel über Westfalen

Ich bin positiv überrascht, welche intensives Feedback ein Projekt in der Provinz erhält. Bin selber erst über den "Bestkommentierten" Button darauf aufmerksam geworden. So langweilig kann der Entwurf also gar nicht sein. Er polarisiert, keine Frage! Hier ist sicher keine Antwort auf alle offenen Fragen in der Architekturdebatten gegeben. Ich muss allerdings feststellen, dass ich für das Projekt eine gewisse Sympathie nicht verbergen kann! Spannend...

9

Johannes | 27.04.2012 16:13 Uhr

Lisenen am Westfalenhimmel

Selbstbewusste städtebauliche Geste! Schönes Zitat der Bestandsarchitektur und eine gelungene Vermittlung zwischen Alt und Neu! Es muss nicht immer Zaha Hadid sein - man kann auch mal mit beiden Füßen fest auf dem Boden bleiben.

8

Weber | 27.04.2012 12:58 Uhr

"Nahtlos anknüpfen"

heißt wohl soviel wie ohne ohne eigene Identität und ohne Selbstbewusstsein den Bestand formal weiterstricken? Ich schließe mich an: Fehlen doch eigentlich nur noch die piefigen Stahlgeländer des Nachbarn von 1938, dann wäre die Tarnung perfekt. Kleinmütige Camouflage-Architektur....Sterbenslangweilig

7

Alex | 27.04.2012 09:01 Uhr

Tradition auf 2 Ebenen

Der Entwurf knüpft einerseits nahtlos an die Münsteraner Bautradition an, andererseits erinnert der Mittelteil des Baukörpers an die Stringenz und Klarheit früher Entwürfe von Bruce Graham oder Myron Goldsmith (SOM) und verleiht damit dem Baukörper jene Internationalität der 60-Jahre, als Mitarbeiter noch in dunklen Massanzügen zur Arbeit gingen.
Der Entwurf wirkt dadurch indentitätsstiftend für die Bauherrschaft, die lokalverankert, auch international agiert. Ein toller Entwurf, dem nun hoffentlich nicht in der Ausführung und inneren Materialisierung jene Eigenschaften verloren gehen. Hier ist auch der Bauherr gefordert, den beschrittenen Weg durch die Auswahl des Entwurfes, konsequent weiter mit zu gehen.

6

Edith | 27.04.2012 07:56 Uhr

Westfalen Turm

Schön dass sich ein Industriebau so konsequent und authentisch in Münster präsentiert. Ich bin mir sicher dass dieser Bau demnächst zu Münster gehören wird, wie Pinkus Bier und Pumpernickel

5

BEN | 26.04.2012 14:38 Uhr

Westfalen im Himmel

Schön, das in Zeiten, in denen gerade in Münster täglich wunderschöne Ziegelfassaden vom WDVS-Monster gefressen werden, hier so etwas entsteht. Authentisch, schön und stilvoll. Bravo!

4

Fidel | 26.04.2012 14:20 Uhr

lisenen

Sehr gelungener Ansatz. Die Städe sind doch voll der Eitelkeiten aus Glas und Aluminium. Ach ja, und mit Farbe kann man ja auch noch was machen... Und noch so ein bisschen die Dinge verspringen lassen...
Ich denke, dass der Entwurf auch noch dann Bestand haben wird, wenn seine angeblich "modernen" und "innovativen" Steifbrüder schon lage wieder zu Saftflaschen und Tera Pack`s verarbeitet worden sind. Der Bergriff "nachhaltig" ist zwar sicher sehr stark strapaziert, passt hier jedoch ganz ausgezeichnet. Mir gefällt´s...

3

dan | 25.04.2012 10:16 Uhr

lisenen

geht mal gar nicht. einfache reproduktion des bestandes. fehlt nur noch die brüstung der bestandsgebäude. sehr einfallslose architektur, schade

2

bernd | 24.04.2012 11:17 Uhr

lisenen

In der Tat. Bescheidenheit in seiner schönen Form.
Man muß nicht jeden Montag eine neue Architektur erfinden.

1

peter | 23.04.2012 15:40 Uhr

lisenen

vielversprechend! hier wird mit einfachen mitteln viel erreicht, besonders der obere abschluss überzeugt - der entwurf erinnert im besten sinne an die "zweite moderne" der 50er.

 
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