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04.09.2020
Holzmodul in Rotterdam
Grundschule von SeARCH
Rotterdam ist voll von architektonischen Attraktionen. Dass sich auch eine Schule, und damit eine wichtige soziale Institution, vor anderen Projekten nicht zu verstecken braucht, beweist das Amsterdamer Büro SeARCH . Im Stadtteil Zuidwijk im Süden Rotterdams hat das Büro eine Grundschule mit dem Namen Het Epos realisiert. Entstanden ist der Bau auf Initiative der Verre Bergen Foundation, die sich schon länger in dem sozial benachteiligten Viertel engagiert. Anders als in anderen Grundschulen im Land wird den Lehrer*innen hier mehr Zeit mit den Kindern zugestanden, um diese individuell fördern zu können.
Die sich daraus ergebenden Raumanforderungen hat SeARCh zusammen mit dem Bauunternehmen De Groot Vroomshoop in einem modularen Konzept umgesetzt. So wurden nicht nur die Räume flexibel gestaltet, sondern das ganze Gebäude. Durch Hinzufügen oder Wegnehmen verschiedener Raummodule kann der Holzbau, der aus 75 vorfabrizierten Raummodulen besteht, erweitert, verändert oder gar an einen anderen Standort umgesetzt werden. Durch die Verwendung vorgefertigter Module, die auch die Infrastruktur beinhalten, verringert sich die tatsächliche Auf- und Umbauzeit vor Ort. Auf diese Weise kann der Komplex innerhalb weniger Monate verändert werden und bleibt so offen für zukünftige Anpassungen.
Das zweigeschossige Gebäude ist u-förmig aufgebaut, die Klassenzimmer sind dabei in den Flügeln angeordnet. Verbindendes Element ist die Aula, die von einem violett gestrichenen Treppenmöbel – zugleich Sitzgelegenheit, Tribüne und an den Außenseiten Regal – dominiert wird. Eine Turnhalle, zwischen den beiden Flügeln platziert, lässt einen abgeschlossenen Innenhof entstehen. Neben zwei größeren Klassenräumen, die in kleinere Volumen unterteilt werden können, finden sich im Erdgeschoss außerdem Schulbibliothek und -küche. Im Obergeschoss gibt es drei weitere Klassenzimmer, dazu ein sogenanntes Tech Lab, einen Pausenraum sowie Räumlichkeiten für die Lehrkräfte. Zudem sollen künftig auch Vereine und Initiativen, die in der Nachbarschaft tätig sind, die Schule nutzen können.
Von Außen ist der Schulbau in wechselnden Abständen mit Holz und Spiegelelementen verkleidet, die die Umgebung und den Himmel widerspiegeln. Das soll zusätzlich den Grundgedanken der Schule transportieren: dem Viertel etwas zurückzugeben. (tl)
Fotos: Ossip van Duivenbode
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