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10.02.2020

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Grau, gelb, rosa

Grundschule von FELT in Belgien


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Gelber Backstein, zartrosa eingefärbter Beton, graue Faserzementschiefer und keramische Dachziegel – dem kompakten Schulgebäude im 2000-Einwohner-Dorf Zarren sieht man sofort an, dass es in Belgien steht. Hinzu kommen zwei stark konstrastierende Arten von Fassaden und eine interessante Dachstruktur.

Mit dem Motto „Eine gute Schule ist eine praktische Schule“ gewann das Genter Büro FELT architecture & design 2014 den Wettbewerb für den Neubau, in dem die an verschiedenen Orten zerstreuten „Schuleinheiten“ der Gemeinde zusammengeführt werden sollten. Ihr Büro hatten die beiden Partner Jasper Stevens und Karel Verstraeten erst kurz zuvor gegründet. Der nun fertig gestellte, collagenhafte Bau ist die erste größere Fertigstellung der jungen Architekten.

Mit seinen Materialien, Mustern und Farben orientiert sich der Neubau an der Umgebung – an grauen Brandwänden, rosa gepflasterten Gehwegen und Satteldachhäusern. Er liegt im Zentrum der Gemeinde, zwischen einem Wohngebiet und grünen Wiesen, direkt neben einer in den 1960er-Jahren gebauten Kindertagesstätte. Zwischen den beiden Einrichtungen entstand ein Spielplatz, der mit dem angrenzenden, öffentlichen Außenraum verbunden ist.

In dem rund 1.800 Quadratmeter großen Gebäude ist die Primarstufe der Sechs- bis Zwölfjährigen untergebracht. Das Haus besteht aus drei Bereichen. Im Westflügel liegen die Klassenräume, im Osten befindet sich die Sporthalle. Verbunden und erschlossen werden diese beiden Teile durch eine zentrale Halle mit einer aufregenden rosa Sichtbetontreppe.

Der zweigeschossige Klassenflügel ist dicht mit Klassenzimmer gefüllt und wird auf konventionelle Art durch einen Korridor erschlossen. Dieses langgestreckte Volumen ist zur Landschaft hin ausgerichtet. Dagegen orientiert sich der zweite Körper mit der Sporthalle und der Cafeteria zum Spielplatz und lässt sich durch zwei große Tore zum Außenraum öffnen.
 
Die Dachstruktur ist in den Innenräumen der Schule sehr präsent und prägt – zusammen mit dem Farbkonzept – das Innere des Neubaus. Dunkelgrün, Tiefblau und Rot definieren zusammen mit dem rosa und grauen Beton die einzelnen Räume. Durch die Verwendung unterschiedlicher Farben und Materialien soll „eine leichte, transparente und wohnliche Atmosphäre“ geschaffen werden – schreiben die Architekten. Entstanden ist in der Tat ein außergewöhnlicher Ort zum Lehren, Lernen und Spielen. (mg)

Fotos: Stijn Bollaert


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

STPH | 11.02.2020 14:14 Uhr

...

natürlich antworten sich auch Körper und erzeugen so Beziehung und damit Raum, gerade im Städtebau.

Die Grundformen und -Farben im Bauhaus sollen auch Relation und damit Raum dazwischen, Spannung, maximalen Unterschied erzeugen und damit Raum pur.

its the difference, stupid

diese Grundschule, natürlich wieder mal aus Belgien, ist in diesem Sinne für mich gut gelöst.

5

STPH | 11.02.2020 12:05 Uhr

Raum als Relation

nichts spielt sich in den Vordergrund. Alles ist Beziehung zwischen den Materialien. Raum ist leise tritt erst bei einer körperlicher Zurücknahme in Erscheinung. Man spürt ihn eher als das man ihn sieht.
Er gibt Raum statt das er ihn verdrängt. Man kann in ihm atmen. Er ist Atmosphäre, Eigenschaft.

Die verschiedenen Oberflächen antworten sich im Dialog.

Das ist dann für mich wirklich Architektur, eigentlich immer eine Innen- Architektur. Alles andere steht sich selbst und uns im Wege.

Jeder hat das irgendwo schon mal gespürt und konnte sich den Effekt nicht objektiv erklären, gerade weil es durch Reduktion, Zurücknahme entsteht.

Raum geben

4

Dr. Yikes | 11.02.2020 11:51 Uhr

Sad trombone

Sehr verspielt, im Sinne von: Trauerspiel.

3

Santa Maria | 11.02.2020 10:14 Uhr

Die Kollegen

Jung & talentiert!

2

g.k. | 10.02.2020 19:50 Uhr

back again

Ist der grosse Aldo Rossi auferstanden ?
Gibt es wieder Hoffnung für unsere Profession ?
Ein beeindruckend uneitles Projekt .

1

auch ein | 10.02.2020 15:42 Uhr

architekt

"05.02.2020
Zurück zur Meldung
Ministadt in Ammerbuch"

@baunetz: sind Euch da ein paar Bilder durcheinandergekommen? ;-(


komisches Ding, dachte erst das wären mehrere Bauphasen/Planer....

 
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