Ganztagsbetreuung, Inklusion und Nachhaltigkeit sind Schlagwörter im Schulbau von heute. Dazu kommt der Raum als „dritter Pädagoge“ – hell, einladend und übersichtlich soll er sein und vielseitige Unterrichtsformen ermöglichen. Waechter + Waechter Architekten aus Darmstadt hatten bei ihrem Neubau in Offenbach Bieber-Waldhof alle Freiheiten, diese Werte konsequent umzusetzen.

Das Grundstück für die zweizügige Grundschule war groß genug, die Klassenräume im Erdgeschoss zu organisieren. Die Architekten haben sie im Norden und Süden aufgereiht. Die Außenräume dazwischen ermöglichen Unterricht im Klassengarten und eine Belichtung von Ost und West. Auch zwischen den Gruppenräumen im mittleren Strang liegt jeweils ein Lichthof. Innere „Schulstraßen“ führen von den gemeinschaftlich genutzten Räumen im zweigeschossigen Kopfbau im Westen zum Schulhof im Osten.

EDV-Raum, Kunst und Musik im Obergeschoss sind über einen Aufzug erreichbar. Organisation und Raumproportion sind wesentliche Vorzüge des Entwurfs. Im Innenraum wird Sichtbeton durch hölzerne Oberflächen und farbiges Linoleum kontrastiert. Den äußeren Eindruck des Passivhauses dominieren heller Klinker und Glas. Mit diesem Materialkonzept knüpfen die Architekten an frühere Bildungsbauten wie die Fachschule Elisabethenstift in Darmstadt an.

Der Vorplatz der neuen Grundschule, gegenüber durch das evangelische Gemeindezentrum begrenzt, soll als Treffpunkt für das heterogene Quartier entwickelt werden. Auch der geplante Sportplatz kann von einem lokalen Verein mitgenutzt werden. Waechter + Waechter Architekten hatten bereits 2011 den Wettbewerb für die Grundschule mit ähnlichem Programm am Hafen in Offenbach gewonnen. Dort soll die Schule Zentrum eines neuen Quartiers werden. (dd)

Fotografie: Thomas Ott

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