Wer heute Schulen baut, baut Clusterschulen. Auch Mannheim erhielt kürzlich sein erstes Exemplar dieser Typologie. LRO (Stuttgart) plante hier eine Grundschule in Holzhybridbauweise. Das zweiteilige Gebäude ergänzt den Bestandsbau der Franklinschule und befindet sich im gleichnamigen Stadtquartier Franklin, wo eine ehemalige US-Liegenschaft mit damals 2.000 Wohnungen zu einem Viertel von der Größe der Mannheimer Innenstadt transformiert wird. Bisher wurden hier die Schüler*innen in der ehemaligen Elementary School unterrichtet.
Laut Ausschreibung sollte in mehreren Bauabschnitten zuerst ein Neubau für den regulären Schulbetrieb errichtet werden, gefolgt vom Abbruch der alten Schule, an dessen Stelle dann sogleich die Sporthalle ergänzt werden sollte. LRO sah von dieser Mehrstufigkeit ab, ihre Lösung ermögliche es, „beide Gebäude, Schulhaus und Sporthalle, bereits im ersten Bauabschnitt zu realisieren, ohne den Altbau zu tangieren.“ Dadurch konnte der Bestand erhalten bleiben und der Schulbetrieb hier weitergeführt werden. Zum Glück, denn der Bedarf habe sich inzwischen schon wieder erhöht, so die Schulverwaltung. Diese würdigte auch mit dem zweiten und dritten Platz Entwürfe, die den Erhalt des Bestands vorsahen.
Der Neubau organisiert Fachbereiche, Büros und die Mensa im Erdgeschoss. Über eine großzügige Treppe gelangt man vom „Martkplatz“ ins Obergeschoss, in dem sich die insgesamt 16 Klassenräume als Cluster um Lichthöfe herum anordnen. Die Räume zeichnen sich vom Hof aus gesehen durch eine Vielzahl an Zeltdächern ab, die mit je einem Oberlicht versehen sind. Die sogenannten Klassenhäuschen bildeten Identifikationspunkte für die Schüler*innen, sagen die Architekt*innen. Einen ähnlichen Ansatz, wenn auch mit anderer Dachform, wählte das Büro bereits bei seinem Entwurf zum Ausbildungszentrum in Allensbach.
Das Obergeschoss wird durch einen Laubengang gesäumt, der das als Pausenhof gestaltete Dach der eingegrabenen Sporthalle zugänglich macht. Sonstige Erschließungsflächen sind durch geschickten Umgang mit dem Gelände und der Organisation in Clustern auf ein Minimum reduziert. Auch die Bauzeit konnte das Büro nach eigenen Angaben durch Vorplanung der Elemente und eine schnelle Montage vor Ort reduzieren. Die Schule wurde in knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt. Insgesamt sind rund 9.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche entstanden. (tg)
Fotos: Roland Halbe
Zum Thema:
LRO realisierte in den letzten Jahren größtenteils öffentliche Bauten, die sich oft durch eine charakteristische Ausformulierung der Baukörper auszeichnen. Bewegte Konturen und eine eigenständige Formsprache sind inzwischen das Markenzeichen des Stuttgarter Büros.
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auch ein | 04.11.2024 16:37 Uhrarchitekt
statt "Klassenhäuschen" sieht es aus wie ein KASSENHÄUSCHEN eines spassbades in der provinz.
dieser stützenwald wegen einem oberen stockwerk.
ich höre die floskeln "aussen geht zu innen über in einer zwischenzone"...hinter gittern
wenn das der arno sehen müsste...
dem wärs zu bunt, keine backsteine, keine gewölbe NIX.
aber es ist halt harte monnemer outskirt-schule, nix private montessori....