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26.10.2022

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Gestapelte Funktionen

Grundschule in Berlin von Numrich Albrecht Klumpp


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Das städtebauliche Entwicklungsgebiet Europacity nördlich des Hauptbahnhofs bringt auch einen erhöhten Bedarf an Bildungseinrichtungen mit sich. Als Teil der Berliner Schulbauoffensive wurde Anfang September ein Neubau für die Grundschule am Nordhafen feierlich eröffnet. Als Auftraggeberin agierte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Amtshilfe für den Bezirk Mitte. Zunächst als Filialstandort der Humboldthain-Grundschule aus dem benachbarten Bezirk Wedding konzipiert, befindet sich seit 2017 auf dem Gelände an der Chausseestraße und Boyenstraße bereits ein Modularer Ergänzungsbau (MEB). Zum Schuljahr 2019/2020 endete der Filialbetrieb, sodass nun eine eigenständige, vierzügige Grundschuleinrichtung dem Bezirk zur Verfügung steht.

Der Neubau von Numrich Albrecht Klumpp Architekten (Berlin) bietet Platz für 575 Schüler*innen. Der sechsgeschossige Solitär wirkt dabei nicht wie ein typisches Schulhaus, so wurde die Sporthalle auf die eigentliche Schule aufgesetzt. Es entstand eine kompakte Kubatur, die dadurch auch mehr Platz für Pausen- und Spielbereiche im Freien schafft. Die Nutzungen sind dabei klar auf die Geschosse verteilt, was sich auch an der Fassade ablesen lässt.

Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind die Mensa und die Fachunterrichtsräume sowie Schulverwaltung und Lehrbereiche untergebracht, über eine Gebäudebrücke ist dieser Teil mit dem Bestand verbunden. Eine zentral verortete Treppenanlage mit Halbpodest durchdringt aus dem Erdgeschoss die Vertikale und verbindet so die vier Geschosse, die der Schulnutzung gewidmet sind. Eine Treppen- und Wandinstallation aus Glas von Jorn Ebner ist hier als buntes Kunst-am-Bau-Element integriert.

Die Klassenräume befinden sich im zweiten und dritten Obergeschoss. Diese sind als Cluster um jeweils zwei Foren gruppiert, was den Leitlinien aktueller pädagogischer Konzepte entspricht. Über tiefe Einschnitte werden in den beiden Klassengeschossen das zentrale Erschließungselement sowie die Foren belichtet. Die Dreifach-Sporthalle samt Umkleiden und Nebenräumen befindet sich im fünften und sechsten Obergeschoss. Um auch unabhängig vom Schulbetrieb etwa von Vereinen erschlossen werden zu können, ist diese über eine separate Treppe zu erreichen.

Die gestapelten Nutzungen sind in der plastischen Ausformulierung der Fassade berücksichtig und gestalterisch markiert: Während in den ersten beiden und letzten beiden Geschossen die konstruktiven Stahlbeton-Sandwichelemente die Ansicht dominieren, kleiden an den beiden der Schulnutzung gewidmeten Ebenen farbige Aluminiumlamellen die Gebäudehülle.

Aufgrund der Nähe zum Erika-Heß-Eisstadion gehört auch der Eissport zum festen Unterrichtsangebot der Grundschule am Nordhafen – die einzige in Berlin mit solch einem Repertoire. Die Gesamtkosten für den Bau inklusive der zugehörigen Außenanlagen wurden in der Presse mit rund 30,5 Millionen Euro beziffert. (iva)

Foto: Adel Bikulov


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

michael | 27.10.2022 08:37 Uhr

eine andere zeit

Die Grundrisse der Grundschule sehen gut aus.

Wenn man die Fotos betrachtet fühlt man sich aber irgendwie an eine andere Zeit und an eine andere Nutzung erinnern.
Vermutlich liegt das tatsächlich an den Proportionen.
Wieso gibt es den Wechsel der Fassade in den mittleren Geschossen. Ohne diesen würde nicht diese Schwere Last auf der kleinen Schule liegen.

2

J Kuppers | 26.10.2022 20:06 Uhr

Gruen

Missed Opportunity: Where is the green! external breakout space children at this age need especially in a Ganztagshul environment ......rather than that a sterile macadam/ block paving surface provided. ....an absolutely essential part not provided ?...instead a large flat empty flat roof which could have been cultivated? Plus primary school children stacked vertically....efficient of course but good school design?

1

reto | 26.10.2022 16:44 Uhr

Pro Portion

Die Proportionen außen sind grausig. Der zweigeschossige Schultrakt sieht richtig plattgedrückt und niedergepresst unter dem Volumen der Sporthalle aus. Ich empfinde das als schlimm. Die grundsätzliche Idee der Stapelung ist ja nicht verkehrt, aber die Fassade dazu hätte vielleicht anders aussehen müssen. Vielleicht die unteren 4 Etagen relativ homogen hinter einer Lochfassade als Sockel und die Sporthalle dann obenauf "getarnt" und etwas leichter aufgelöst hinter den farbigen Lamellen?

 
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