Unterföhring, der Ort zwischen Allianz-Arena und Heizkraftwerk, gehört zum Speckgürtel von München – und wächst. So musste auch die örtliche Grundschule in der Bahnhofstraße erweitert werden, um 200 zusätzliche Schüler aufzunehmen und eine Schulmensa mit Vollküche für die Ganztagsbetreuung einzurichten.
Das Kaiserslauterner Büro Bayer & Strobel hat diese Erweiterung geplant und gebaut. Kommenden Dienstag wird der Neubau eingeweiht – auch wenn die Außenanlagen noch nicht ganz fertig sind. Die Aufgabe bestand für die Architekten im Wesentlichen darin, das geforderte Volumen in das kleinteilige städtebauliche Umfeld einzufügen.
Durch den Bau eines kompakten, lang gestreckten Körpers ganz im Westen des Grundstücks wurden die vorhandenen Schulgebäude zu einem winkelförmigen Ensemble ergänzt. Der Neubau mit seinen klaren Linien und schlichten Materialien macht die Funktionen der einzelnen Bereiche von außen ablesbar. Die beiden Eingänge werden durch Vordächer beziehungsweise Gebäudeeinschnitte gefasst. Die großen Fenster der Klassenräume mit integrierten Sitzbänken unterscheiden sich bewusst von den Fensterbändern der Sporthallen.
Das neue Haus wird vom Schulhof aus über eine Halle betreten. Ein offenes Treppenhaus führt hinauf bis in das zweite Obergeschoss. Rechter Hand schließt sich eine sieben Meter hohe Einfachturnhalle an. Auf der anderen Seite liegt die Mensa für 200 Schüler. Große Fensterfronten lassen Blickbeziehungen zum Pausenhof zu. Im zweiten Stockwerk liegt eine Gymnastikhalle. Über der Mensa erschließt ein Mittelflur vier Klassenräume. Dieser Flur führt über einen zweistöckigen Steg in den Altbau.
Die Materialien bleiben im Inneren in ihrer natürlichen Form sichtbar. Für Treppenräume und Flure ist glatt geschalter Sichtbeton verwendet worden, während im Sportlerbereich und in der Mensa die Abdrücke einer Bretterschalung zu sehen sind. Schränke und Fenster sind aus gekalktem Eichenholz gefertigt. An ausgewählten Stellen wurden kräftige Farben eingesetzt. Besonders gut gefällt das schöne „Bleu“ im Treppenhaus.
Fotos: Peter Strobel
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mehmet | 12.09.2014 13:39 Uhrbravo!
gut gelungen. der beton sieht nicht so brachial aus wie bei manch anderen sichtbeton-wänden. da wurde anscheinend sehr zielsicher bemustert.
da hat jemand sehr gut mit farbe und warmtönen gearbeitet, daher wirken eigentlich nicht besonders teure werkstoffe recht edel.
dazu ist das licht und die kleinteiligkeit des innenausbaus stilsicher. und alles was keine weisse architektenbox ist, ist am ende angreifbar. hier stimmts aber.
respekt!