Das Berliner Büro Grüntuch Ernst bietet in der havelländischen Gemeinde Dallgow-Döberitz westlich von Berlin gleich doppelten Meldungs-Anlass: Zum einen wurde der Grundstein für den zweiten Bauabschnitt des 2005 fertiggestellten Marie-Curie-Gymnasiums gelegt, und zum anderen hat das Büro einen kleinen Wettbewerb zur Gestaltung des Ortseingangs gewonnen.
Beim „Dallgower Tor“ hatte ein Privatinvestor einen Wettbewerb für einen Rewe-Markt, einen Drogeriemarkt und ein Küchenhaus ausgeschrieben. Im Entwurf von Grüntuch Ernst werden diese Funktionen in einem einzigen Gebäudekomplex untergebracht und nicht – wie bei einigen anderen Bewerbern – gestückelt. Der Komplex mutet in der Draufsicht wie ein kopfstehendes L an. Zur Wilmsstraße hin fasst er einen Parkplatz ein, der auch als Marktplatz genutzt werden kann. Hervorstechend ist das breite Vordach, unter dem Besucher auch bei Regen von einem Geschäft zum anderen flanieren können.
Am Montag, 14. Juni 2008, wurde der Grundstein für die Erweiterung des Marie-Curie-Gymnasiums gelegt. Das im Januar 2005 fertig gestellte Gymnasium war von Beginn an in zwei Bauabschnitten geplant. Neben weiteren Fach- und Klassenräumen sind im zweiten Bauabschnitt auch Unterrichtsräume für die Musik-, Kunst- und Volkshochschule Havelland vorgesehen. Das bisher in zwei L-förmigen Flügeln mit verbindender Aula organisierte Schulgebäude wird hierfür um ein drittes L ergänzt, das das Konzept des ersten Bauabschnitts fortführt.
Das zweigeschossige Gymnasium markiert eine kompakte Grenze am Ortsrand von Dallgow-Döberitz. Rückseitig öffnet es sich sanft terrassiert zum Sportplatz und zur Natur hin. Ein erhöhtes Pausendeck verbindet als begehbare Dachlandschaft die einzelnen Baukörper zu einem Gebäude und bietet Einblicke in die verschiedenen Schulbereiche und den Innenhof wie auch Ausblicke über die Weite der brandenburgischen Landschaft und auf die angrenzende Siedlung.
Nach außen sichtbares Markenzeichen des Marie-Curie-Gymnasiums ist die grün leuchtende Fassade. Als Patchwork teils farbiger, teils bedruckter Glas- und Metallpaneele soll sie die enge Vernetzung des Gebäudes mit dem umgebenden Landschaftsraum symbolisieren.