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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Gruentuch_Ernst_bauen_Einkaufszentrum_in_Leipzig_28936.html

07.11.2007

Brühl-Arcaden

Grüntuch Ernst bauen Einkaufszentrum in Leipzig


Die Wohnhochhäuser am Brühl in Leipzig, ein viel diskutiertes Monument der DDR-Moderne (siehe BauNetz-Meldung vom 27. Februar 2007), werden abgerissen. Die Arbeiten haben bereits begonnen; bis Weihnachten 2007 soll der Komplex verschwunden sein. Mit der Entscheidung einer Jury vom 1. November 2007 steht nun auch fest, was statt dessen dort entsteht: Ein Einkaufszentrum „Brühl-Arcaden“ nach Plänen der Berliner Architekten Grüntuch Ernst. Darin einbezogen wird das DDR-Kaufhaus „Blechbüchse“, das mit seiner abgerundeten Aluminiumfassade unter Denkmalschutz steht. Der Wettbewerb ergab folgendes Ergebnis:

  • 1. Preis: Grüntuch Ernst Planungs-GmbH, Berlin

  • 2. Preis: raumzeit, Berlin

  • 3. Preis: Benthem Crouwel, Aachen/Amsterdam

  • 4. Preis: Wulf & Partner, Stuttgart

  • Ankauf: RKW Rhode - Kellermann - Wawrowsky Architektur + Städtebau, Düsseldorf/ Leipzig/ Berlin

  • Ankauf: Steidle Architekten, München

  • Ankauf: KJS+ Architekten, Erlangen

  • Ankauf: BRT Bothe Richter Teherani Architekten, Hamburg
Der Jury-Vorsitzende Carl Fingerhuth wird mit den Worten zitiert: „Grüntuch und Ernst haben das nötige Spiel zwischen Großem und Kleinem unter allen Arbeiten am raffiniertesten gelöst.“

Die Architekten des ersten Preises erläutern ihren Entwurf so: „Das große Gebäudevolumen wird in eine Vielzahl von Einzelvolumen unterschiedlicher Höhe aufgebrochen. Ihre Fügung bildet ein System von urbanen Räumen, welche die heterogenen Stadtbereiche der Umgebung verknüpfen und den Stadtraum mit einer differenzierten Maßstäblichkeit zu neuen Qualitäten verbinden. Das denkmalgeschützte Kaufhaus bildet den Kopfbau dieses Ensembles.
Die Gebäude nehmen die geschwungene Grundstücksgrenze auf. Die dadurch entstehenden Knicke in der Fassade gliedern das Gebäudeensemble. Durch die unterschiedliche Höhe der Gebäudeteile entsteht eine bewegte Traufkante, die das aufgelockerte Gesamtbild des Quartiers verstärkt.

Die Passage des Einkaufszentrums zeichnet sich durch eine unkonventionelle Höhe von 20 Metern aus. Das transparente Glasdach liegt zwischen den Gebäuden auf Höhe der Wohngeschosse. Dadurch entsteht der Charakter einer überdachten Straße, die durch Plätze aufgelockert wird. Ebenso wie im Straßenraum werden die Gebäude in ablesbare Einheiten untergliedert. Das vierte und fünfte Obergeschoss der Neubauten ist einer hochwertigen Wohnnutzung sowie Sondernutzungen wie einer Kindertagesstätte gewidmet.

Der Großteil der Gebäude besitzt eine nichttragende, elementierte Metall-Glasfassade mit einer Bedruckung. Je nach der dahinter liegenden Funktion kann der Bedruckungsgrad und Öffnungsanteil der Fassade variieren. Auf den Fassaden sind berühmte Musikerpersönlichkeiten Leipzigs in starker Vergrößerung abgebildet. Die Fassade der Blechbüchse bildet in diesem Ensemble die Ausnahme: Sie bleibt vollständig erhalten.“


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Grüntuch Ernst Architekten
RKW Architektur +
steidle architekten
wulf architekten


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