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04.04.2008
Königskinder
Grünes Licht für Wohntürme im Düsseldorfer Medienhafen
Architektur allein reicht manchem Investor nicht, um ein Gebäude effektiv vermarkten zu können, selbst wenn sie einen Wettbewerb gewonnen hat. Häufig muss noch „die Kunst“ herhalten, zusätzlich bemüht man schließlich eine abstruse Verknüpfung zu einer volksnahen Legende, einer Sagengestalt oder einem „Wahrzeichen“, dann einmal kräftig schütteln – fertig ist der Marketing-Cocktail. Der wird einem dann unter dem Namen – sagen wir mal „Königskinder“ – dargeboten. – Für die „Königskinder“, zwei Wohnturm-Entwürfe von Petzinka Pink (übrigens nicht für das Marketing-Geschwurbel verantwortlich) im Düsseldorfer Medienhafen, gibt es nun also „grünes Licht“. Dies gab das Büro am 3. April 2008 bekannt.
Die Zwillingstürme sollen je 63 Meter hoch werden, ihre Grundfläche beträgt 24 x 24 Meter. Dazwischen „entsteht ein belebter Platz mit Düsseldorfer Lebensqualität“, weiß die Pressestelle der Landeshauptstadt Düsseldorf. Bürgermeister Erwin protegiert das Projekt exklusiv.
Die Namensgebung der Türme wird von zwei Skulpturen unterstützt, die auf dem Dach der Hochhäuser stehen sollen: Zwei vom Düsseldorfer Künstler Markus Lüpertz gestaltete „Königskinder“.
Insgesamt sollen hier 110-130 Wohnungen in Form von „hochwertigen Lofts, exklusiven Appartements und Maisonettewohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 120 Quadratmetern entstehen“. Dabei orientiert man sich am amerikanischen Modell des Condominiums – der Doorman-Service ist inklusive. Das Erdgeschoss ist Restaurants und dem „gehobenen Handel“ vorbehalten. Im Hafenbecken soll es eine Marina geben, so dass die Mieter ihre Boote direkt vor der Tür „parken“ können.
Das Projekt ist in Düsseldorf heftig umstritten: Anliegende Gewerbebetriebe sowie die hier produzierende Industrie fürchten um ihre Existenz, da sie nicht weiter expandieren können.
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