Am 10. Mai 2007 wird in Braunschweig die Ausstellung „Gesetz und Freiheit – der Architekt Friedrich Wilhelm Kraemer“ eröffnet. Die Schau zum Leben und Werk Kraemers wird von der Technischen Universität Braunschweig, Fachgebiet gtas, in Kooperation mit dem Braunschweigischen Landesmuseum im Programm „Stadt der Wissenschaft 2007“ veranstaltet. Anlass ist der 100. Geburtstag des Architekten am 10. Mai 2007.
Der Braunschweiger Architekt und Hochschullehrer Friedrich Wilhelm Kraemer (1907-1990) hat mit seinem Büro Kraemer, Sieverts & Partner (KSP) die Architektur der Bundesrepublik Deutschland nahezu 40 Jahre entscheidend beeinflusst. Bereits in den 30er Jahren in der Braunschweiger Region erfolgreich tätig, beginnt die international beachtete Karriere mit den eleganten Schul-, Industrie, Büro-, Bank- und Kulturbauten im Gewand des International Style in der Wiederaufbau- und Konsolidierungsphase der jungen deutschen Demokratie.
Bauten wie das Hochschulforum der TU Braunschweig, die Jahrhunderthalle in Frankfurt-Hoechst, die Landeszentralbank, die Stadtsparkasse oder der teilweise denkmalgeschützte Baublock der Deutschen Bank (alle in Düsseldorf) stehen für die baukünstlerische Vielfalt seiner Entwurfstätigkeit. Bis heute prägt die Quantität der Bauten dieser Zeit, besonders der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte, das Erscheinungsbild westdeutscher Städte.
Die Ausstellung zeigt dieses Werk erstmalig in einer Gesamtschau, die anhand von Zeichnungen, Bauplänen, Fotografien und Schriftzeugnissen die Person und ihre künstlerische Programmatik vorstellt und eine weitgehende Rekonstruktion des authentischen Entwurfsprozesses anstrebt. Dazu werden unter anderem Ausführungspläne und die neusachliche Architekturfotographie Heinrich Heidersbergers gezeigt. Die Meilensteine seines architektonischen Schaffens werden zudem nicht als autonome Projekte, sondern im Bezug zur Lebenskultur der Nachkriegsjahrzehnte präsentiert.
Die Ausstellung wird zunächst im Rahmen „Braunschweig – Stadt der Wissenschaft 2007“ gezeigt. Als Wanderausstellung konzipiert, soll sie danach auch an anderen Orten präsentiert werden. Eine Filmdokumentation seiner Bauten, in der auch Zeitzeugen zu Wort kommen, begleitet die Präsentation.
Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehört eine Reihe mit Begleitvorträgen von Wissenschaftlern, Journalisten und Architekten. Am 30. Juni 2007 findet von 17-19 Uhr zudem ein Streitgespräch unter dem Titel „Architektur ohne Grenzen. Internationalisierung im architektonischen Diskurs“ statt. Als Gesprächsteilnehmer werden Jürgen Mayer H., Volkwin Marg, Walter Prigge (Bauhaus Dessau), Andreas Denk (Redaktion Der Architekt) und Karin Wilhelm (gtas) erwartet.
Ausstellung vom 11. Mai bis 12. August 2007, Di-Fr und So 10-17 Uhr.
Eröffnung: 10. Mai 2007, 19 Uhr. Es sprechen Kaspar Kraemer, Karin Wilhelm und Manfred Sack.
Ort: Braunschweigisches Landesmuseum, BLM Ausstellungszentrum, Hinter Aegidien, Braunscheig
Zum Thema:
www.gesetzundfreiheit.de
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Bernd Krömmelbein, Dipl.-Ing., Architekt BDA | 08.05.2007 16:53 UhrF.-W.-Kraemer Austellung
wird die Rolle und das Schaffen von F.-W. K. mit seinem Freund Hentrich auch in der Nazizeit bei Herrn Reichsbauminister Speer auch aufgearbeitet? Ich würde es für eine Pflicht halten und seinem Schaffen insgesamt würde es keinen Abbruch tun. Siehe G. Grass
MfG Bernd Krömmelbein