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07.11.2024
Immobilienbranche unter Druck
Gröner Group meldet Insolvenz an
Der Karlsruher Bauunternehmer Christoph Gröner hat Insolvenz für die Gröner Group GmbH, eine Gesellschaft seiner bundesweit tätigen Immobiliengruppe, angemeldet. Die Gröner Group sowie deren Beteiligungen seien nicht Teil des operativen Geschäfts der Gröner Unternehmensgruppe, laufende Bauprojekte seien von der Insolvenz demnach nicht betroffen, heißt es in einem Statement auf der Unternehmenswebseite.
„Noch im September 2024 bin ich fest davon ausgegangen, dass wir mit der Vernunft der Investoren und Gläubiger, aber auch mit dem Verantwortungsbewusstsein von Medien rechnen dürfen.“, so Gröner. „Diese Einschätzung hat sich als falsch erwiesen, sodass ich in meiner Aussage ,Insolvenz ist für mich keine Option' eines Besseren belehrt wurde. Ich bedauere diese Entwicklung sehr.“
Christoph Gröner ist Geschäftsführer der beiden von ihm gegründeten Gesellschaften CG Group und Gröner Group, die in Berlin, München, Leipzig und anderen Städten mehrere Großprojekte und tausende Wohnungen vorweisen. Die Gröner Group sei ein „reines Finanzierungsvehikel“, sagte der Unternehmer gegenüber der FAZ. Diese Gesellschaft beschafft demnach Darlehen von Risikokapitalgebern und finanziert damit die Bauprojekte der übrigen Firmen von Gröner. Jüngst habe einer dieser Geldgeber seine Forderung über 83 Millionen Euro fällig gestellt. Da die Gröner Group nicht fristgerecht zurückzahlen konnte, blieb nur die Reißleine: Insolvenz.
Die übrigen Unternehmen der Gruppe, die etwa Immobilien halten und realisieren, seien davon nicht betroffen, sagt Gröners Anwalt Ben Irle im Tagesspiegel. Das operative Geschäft der CG Group sowie auch der Ecobuilding AG, die Gröner erst 2023 gründete, könne also weiterlaufen. Gleiches gelte auch für die Arbeiten auf den Baustellen, da die Projekte über Laufzeit-Darlehen sichergestellt wären. Dennoch steht laut Tagesspiegel beispielsweise ein Wohnungsbau in Berlin-Spandau still.
Interessant ist, das Gröner den Medien eine Mitschuld an seiner Finanzlage gibt. Im Statement ist von „andauernder negativer und in Teilen grob falscher Berichterstattung sowohl etablierter wie auch eher boulevardesker Wirtschaftsmedien“ die Rede. Vergessen darf man aber auch nicht, dass sich Gröner mit seinem Auftreten in der Öffentlichkeit in der Vergangenheit nicht nur Freunde gemacht hatte. Immer wieder hatte er in Zeitungen und Fernsehen als schillernde Persönlichkeit der Immobilienwelt und Selfmade-Millionär polarisiert, so etwa in der ARD-Doku Ungleichland. Im Podcast Handelsblatt Crime äußerte Gröner zudem Kritik an spekulativen Geschäftsmodellen wie sie etwa René Benko mit Signa verfolgt hat. (mh)
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Baustelle des Vitopia-Campus in Offenbach, einer von CG angestoßenen Konversion eines ehemaligen Siemens-Standorts (2022). Foto: Asdrubal, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0