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18.01.2017
Yvonne Farrell und Shelley McNamara
Grafton Architects kuratieren Biennale in Venedig
Paolo Baratta bleibt sich treu, so müsste eigentlich die Überschrift dieses Artikels lauten. Der Präsident der Biennale di Venezia, der mit seiner Personalwahl schon in der Vergangenheit immer wieder spannende Setzungen vornahm, überrascht auch dieses Mal. Kuratieren werden die Ausstellung im nächsten Jahr Yvonne Farrell und Shelley McNamara, die zusammen in Dublin das Büro Grafton Architects führen. Ihr beeindruckender Universitätsbau in Lima wurde gerade mit dem International Prize der RIBA ausgezeichnet.
Es ist eine Entscheidung, die zugleich Kontinuität verheißt und doch Neues verspricht. Kontinuität, weil ihr Blick auf die Architektur dem des letztjährigen Kurators Alejandro Aravena durchaus ähnlich ist. Immer wieder haben Farrell und McNamara mit Gebäuden überzeugt, die sich in räumlicher Hinsicht gesellschaftlich engagieren. Dabei ist ihre formale Sprache so präzise wie körperlich, was beispielsweise bei ihrem Gebäude für die Bocconi-Universität in Mailand in einer geradezu neobrutalistischen Architektur resultiert. Auch die von ihnen geplante, jüngste Erweiterung der London School of Economics zeigt eine ähnliche Herangehensweise, wenn auch in völlig anderem Kontext.
Neu ist dafür in diesem Jahr, dass der Direktoren-Job erstmalig an ein Team vergeben wird. Wo die Einzelkämpfer der vergangenen Jahrzehnte bei aller Unterstützung letztlich doch immer auf sich selbst zurückgeworfen waren, könnte der Dialog zwischen Farrell und McNamara zur prägenden Charakteristik der kommenden Biennale werden. Dass nach Kazuyo Sejima im Jahr 2010 die Architekturbiennale überhaupt erst zum zweiten Mal unter weiblicher Leitung steht, ist dabei fast schon wieder ein Nebenaspekt – wenn auch ein wichtiger.
Selbst zu Gast waren Farrell und McNamara bei der Biennale natürlich schon öfters, 2012 konnten sie für ihre Entwurfspräsentation des bereits erwähnten Projekts in Lima sogar einen Silbernen Löwen gewinnen. Die Ursprünge ihrer Kollaboration liegen jedoch deutlich länger zurück, denn Grafton Architects gibt es schon seit 1977. (sb)
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