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13.09.2021

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Neuanfang am Holzmarkt

Graft und Kleihues+Kleihues planen in Berlin


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Neustart am Berliner Holzmarkt: Aus dem viel diskutierten Boardinghouse Eckwerk, das die Berliner Büros Graft und Keihues + Kleihues 2014 vorgestellt hatten, wird das gemeinwohlorientierte Projekt Wieweil. Am Freitag präsentierten die Grundstückseigentümerin Stiftung Abendrot aus Basel, die KIM Kilian Immobiliengruppe und die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) zusammen mit Bausenator Sebastian Scheel (Die Linke) und dem Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg Florian Schmidt (B’90/Die Grünen) ihre Planung.
 
Geändert haben sich nicht nur Name und Nutzung, sondern auch die Bauherrschaft. Der Holzmarkt Berlin, der auf dem angrenzenden Grundstück der ehemaligen, legendären Bar25 seit 2015 eine bunte Partylandschaft betreibt, die in Berlin ihresgleichen sucht, ist bereits seit Ende 2017 nicht mehr involviert. Zusammen mit den Architekt*innen hatte die Holzmarkt plus eG das Projekt Eckwerk 2014 vorgestellt. Es folgten lange Auseinandersetzungen um kommerziellen Charakter und Genehmigungsfähigkeit des Boardinghouses zwischen der viel befahrenen Bahntrasse und der breiten Verkehrsschneise der Holzmarktstraße.
 
Ende 2017 kam es schließlich zum Heimfall des Grundstücks, das die Stiftung Abendrot im Erbbaurecht an den Holzmarkt vergeben hatte. Anschließend suchten die Basler in einem Konzeptverfahren neue Partner, die sie Mitte 2019 fanden. Die KIM Kilian Immobiliengruppe und die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte WBM sollen das Gelände im Rahmen eines 85 Jahre laufenden Erbbauvertrag entwickeln und bebauen. Dass man die Architekt*innen behalten hat, mag ungewöhnlich erscheinen, doch Christoph Lang von der WBM wie auch Jan Lerch von der KIM betonen, dass man sehr gerne und erfolgreich weiter mit den Architekt*innen des ursprünglichen Entwurfs zusammenarbeite.
 
Das am Freitag vorgestellte Projekt Wieweil möchte eine „innovative Mischung aus Arbeiten und Wohnen“ bieten. Die Beteiligten schreiben: „Zahlreiche Projekte, Vereine, Organisationen und Unternehmen“ – man beachte die Reihenfolge der Begriffe –, aus dem „weiten Feld des Wissens und dessen Vermittlung“ sollen in dem Neubau ihren „zentralen Hub in Berlin“ finden. Außerdem werden Clusterwohnungen für insgesamt 250 Student*innen und Auszubildende geschaffen. 36.000 Quadratmeter BGF sind geplant.

Aktuell läuft die Bauvoranfrage, deren positive Beantwortung die Beteiligten erwarten. Dies zu erwähnen ist keine Trivialität, denn das Eckwerk scheiterte daran, dass es vom bestehenden B-Plan des lärmimissionsreichen Kerngebiets abwich. Hinzu kam die politische Ebene. Anfangs von der Politik als alternatives und kreatives Projekt begrüßt, kippte die Stimmung mit dem Amtsantritt von Schmidt und der zunehmenden Fokussierung der Politik auf Fragen des bezahlbaren Wohnens. Es folgten lange, komplizierte Auseinandersetzungen an deren Ende der Holzmarkt den Bezirk erfolglos auf 19 Millionen Euro Schadenersatz verklagte.

Das von Graft und Kleihues + Kleihues auf Basis ihres ursprünglichen Entwurfs entwickelte und nun vorgestellte Projekt mit seinen drei Türmen über einer gemeinsamen Sockelbebauung soll jedenfalls baurechtskonform sein und die Frage des temporären Wohnens auf dem schwierigen Areal gelöst haben. Ende 2025 oder Anfang 2026 soll das nun vorgestellte Projekt gebaut sein. Die Kosten liegen im dreistelligen Millionenbereich. (gh)


Zum Thema:

www.wieweil.berlin


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

ulknudel | 14.09.2021 14:57 Uhr

weitere informationen:

www.eckwerk.holzmarkt.com

5

KSA | 14.09.2021 11:30 Uhr

Gar nicht belanglos, sondern spannend

Sehr interessant und vielfältig mit hochwertiger Fassadenmaterialität (wenn es so kommt).

Wem es aus der Nachbarschaft zu laut sein könnte, weiss es schließlich vorher; das Argument ist schwach.

Der Hipster gefällt mir auch sehr!

4

Jan | 14.09.2021 10:24 Uhr

Horror

An dieser Stelle ist zur Zeit eine Lagerfläche und zuwr aus gutem Grund. Begrenzt von der Hochbahn und zwei Hauptverkehrsstraßen ist dieses Restgrundstück gänzlich undgeeignet für einen längeren Aufenthalt im Freien (Büros und/oder Clubs sind hier das einzig Vorstellbare), geschweige denn für eine Wohnnutzing. (Ich bin schon sehr gespannt, wann die Ersten Lärmbeschwerden der neuen Bewohner gegen den Lärm der benachbarten Clubs kommen).

Noch ein Paar solcher Projekte und ich werde bei zukünftigen Reisen wohl verschweigen müssen, dass ich aus Berlin komme.

3

Schröder | 13.09.2021 22:34 Uhr

Komische Kombination

Graft und Kleihues - irgendwie ne komische Kombi. Ob das gut geht? Erkennen kann man nicht sehr viel.

2

M+Architekt | 13.09.2021 17:54 Uhr

Holzweg

...gestaffelte Terrassen zur Bahn bereichern die Wohnnutzung- kreativ alternative Lebensform für die Besserbetuchten. Auch schön im Rendering der Hipster auf der Terrasse, der angesichts der S Bahn noch mal schnell telefoniert-

1

peter | 13.09.2021 15:35 Uhr

völlig belanglose und langweilige

investorenarchitektur wie es sie überall in deutschland gibt. zum heulen.

 
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