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14.10.2013

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Premium Gemeinwohl

Graft gewinnen Tourismusprojekt bei Salzburg


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Ein Wettbewerbsverfahren der etwas anderen Art wird aus der Gemeinde Lofer im österreichischen Bundesland Salzburg gemeldet. Ein umtriebiger örtlicher Unternehmer plant dort ein so genanntes „Premium Gemeinwohl Resort“, was den Neu- und Umbau mehrerer Bauten im Gemeindegebiet zu einer hochwertigen Tourismus-Anlage bedeutet. Dabei verpflichtet sich das Projekt dazu, gemeinnützige Ziele zu verfolgen.

Insbesondere die Bürgerbeteiligung wurde hier groß auf die Fahnen geschrieben: In vier Veranstaltungen mit verschiedenen Zielgruppen, unter anderem mit Jugendlichen oder Vertretern der örtlichen Tourismus-Branche, wurden die zu einer nicht-anonymen „Projektausschreibung“ eingereichten Architekturkonzepte mit einem Schulnotensystem bewertet. Eine Fachjury im Sinne eines herkömmlichen Architekturwettbewerbs gab es hingegen nicht. – Aus dem Verfahren sind folgende Platzierungen hervorgegangen:

  • 1. Preis: Graft (Berlin/Los Angeles/Peking)
  • 2. Preis: Bergwerk Architekten (Graz)
  • 3. Preis: Kreiner Architektur (Gröbming/Liezen)

Graft sollen für die Realisierung mit Bergwerk Architekten zusammenarbeiten; dabei werden aber zu 80 Prozent die Ideen von Graft umgesetzt. Das Büro Kreiner soll seinen Teilaspekt „Felsentherme im Berg“ realisieren.

Bei den Bauarbeiten werden die vorhandenen Bauten Hotel Post, Hotel Bräu und Café Schopper unter (teilweiser) Beibehaltung der jeweiligen historischen Hülle zu einem Hotel, zu einem Ladenzentrum und zu Wohnhäusern umgebaut. Ein Mitarbeiterhotel und eine „Residenz für Premium Living“ werden neu gebaut.

Graft erläutern ihren Entwurf: „Die Aufgabenstellung sieht vier architektonische Interventionen an unterschiedlichen Orten des gewachsenen Dorfkörpers von Lofer vor. Dabei sollen diese neuen Bausteine durch eine selbstähnliche Architektursprache ein übergeordnetes Ensemble bilden.

Alle Bauten sind materialseitig durch ihre Lärchenfassaden an die Entwicklungsgeschichte der lokalen Holzbautraditionen angelehnt. Holz erlaubt auch bei modernen Architekturskulpturen eine Kopplung an unsere gelernten Erinnerungen und semantischen Bilder des alpinen und ländlichen Bauens. Die jeweils individuelle Transformation des lokalen Satteldachmotivs erlaubt sowohl eine maßstäbliche Anpassung an den unmittelbaren Dorfkontext wie auch das Entwickeln einer flexiblen formalen Modernität für den jeweiligen Standort.“

Baubeginn soll 2014 sein, das Gesamtbauvolumen beträgt etwa 60 Millionen Euro. Potentielle Finanziers und Betreiber können sich noch beim Initiator melden.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Hans | 15.10.2013 14:32 Uhr

Dächer?

Die Neubauten (Bild 4 und 5) machen einen vielversprechenden Eindruck. Aber diese Dachaufbauten im Ort könnte man sich auch einfach sparen – künftige Generationen werden es danken.

5

9988 | 15.10.2013 14:28 Uhr

Worte

@Thomas Kölschbach:
Gemeint ist vermutlich: Eine gemeinsame Architektursprache, die die Gebäude als Ensemble wirken lässt, auch wenn sie an unterschiedlichen Orten stehen. Aber das hätte wohl zu profan geklungen.

4

ein salzburger | 15.10.2013 12:49 Uhr

zum ALPENKIND

hoffe doch, dass bei ihrem kommentar ein hauch ironie mit dabei ist.

3

Thomas Kölschbach | 14.10.2013 21:12 Uhr

Frage

@Redaktion Baunetz
Können Sie mir bitte das folgende Zitat der verantwortlichen Architektem , welches in der Meldung teilweise zitiert wird, näher erläutern:

Graft erläutern ihren Entwurf: „Die Aufgabenstellung sieht vier architektonische Interventionen an unterschiedlichen Orten des gewachsenen Dorfkörpers von Lofer vor. Dabei sollen diese neuen Bausteine durch eine selbstähnliche Architektursprache ein übergeordnetes Ensemble bilden.

Besonders die Wortkonstellation"eine selbstähnliche Architektursprache" hat mir die Sprache verschlagen.

2

Alpenkind | 14.10.2013 20:23 Uhr

Sehr schön!

Wieder einmal ein schöner Beitrag zur Architektur in den Alpen!
Mann kann nur hoffen, dass das Projekt auch so umgesetzt wird.

1

ein salzburger | 14.10.2013 16:26 Uhr

also...

baukultur, tradition, identität und authentizität sieht meiner meinung nach anders aus.
schade um das potential des ländlichen raums.

 
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