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09.03.2021
Beharrlichkeit in schwierigen Zeiten
Goldener Löwe für Lina Bo Bardi
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Lars K | 09.03.2021 19:05 Uhrhmmm
Ist das eigentlich besonders originell, im Jahr 2021 noch einen Goldenen Löwen an die lange verstorbene, inzwischen aber doch irgendwie auch in der westlichen Welt als cool geltende Lina Bo Bardi zu verleihen, die wirklich *nicht* mehr zu den geheimtipps oder zu-entdekcenden gezählt werden kann. Die war doch auch schon Teil der Hauptausstellung in Venedig etc. etc., auch im Architekturmuseum in München gab es ne Ausstellung mit Katalog - also: WARUM muss der Goldene Löwe in Venedig an eine längst etablierte und weit erforschte tote Architektin gehen? Boooooring. Da wäre ja Denise Scott Brown noch die bessere Wahl gewesen. Gibt es denn wirklich keine aktuellen meinetwegen auch weiblichen ArchitektInnen, die es noch zu ehren und entdecken gilt?
Mein Vorschlag: Yasmeen Lari. Das wäre mal was. Und ich habe nicht mal lange nachgedacht.
Lina Bo Bardi im Jahr 1947
Der wohl bekannteste Bau Lina Bo Bardis: Die Umnutzung der SESC Pompéia-Fabrik in São Paulo (1977-1986). Das Fabrikgebäude war eigentlich zum Abriss bestimmt, Bo Bardi wandelte es in eine Freizeistätte um. Die beiden Betontürme sind hinzugefügte Neubauten.
Das São Paulo Art Museum MASP, 1957-1968, ist eine gewaltige Geste: Acht Meter über dem Boden schwebt eine mächtige Box aus Glas und Beton, 70 mal 29 Meter und 14 Meter hoch. Die Box hängt an zwei knallrot gestrichenen, 3,5 Meter breiten Betonbügeln über einem offenen Platz
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latimer | 09.03.2021 22:04 UhrLina Bo Bardi
Lina Bo Bardi ist tatsächlich eine ganz große Architektin gewesen! Und sicher ist es wichtig, die herausragenden Architektinnen der Vergangenheit zu ehren, von denen es, wie in der Musik und in der Literatur abertausende Vergessene und bewußt Verschwiegene gibt. Da steht noch viel Forschung an!
Aber ich muss Lars K Recht geben. Warum geht der Goldene Löwe an eine schon lange Verstorbene Großmeisterin? Und in mir kommt der Verdacht auf, dass es die Jury einfach nicht schaffen wollte, eine lebende Frau der Architektur auszuzeichnen, um die noch lebenden Herren in ihrer Position nicht zu ärgern.