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08.02.2021
Wissenschaftsstadt am Flughafen
Gmp und OMA planen bei Chengdu
Agro-Hubs? Wird es möglicherweise demnächst nicht nur in Frankfurt am Main geben. Sondern auch bei der geplanten Future City 50 Kilometer südöstlich von Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Nur dort ist alles ein paar Nummern größer als hierzulande. Entwickelt werden entscheidende Teile des Vorhabens in deutsch-niederländischer Arbeitsteilung. Von gmp • Architekten von Gerkan, Marg und Partner stammt der Masterplan und ein neuer Bahnhof, von OMA ein riesiger Universitätskomplex.
Das Projekt geht zurück auf einen zweistufigen Wettbewerb, bei dem schließlich die beiden Büros mit der Ausarbeitung detaillierter Pläne beauftragt wurden. Unweit des neuen Chengdu Tianfu International Airport soll eine bestens angebundene Wissenschafts- und Technologiestadt entstehen, in der sich Leben, Lernen, Arbeiten und Forschen überlagern. Das Feld der Agrarwissenschaften könnte dabei einen eigenen Laborcluster erhalten. Auch eine bereits bestehende Aviation Academy gehört zum Areal.
Der Beitrag von gmp besteht wie erwähnt im allgemeinen Masterplan. Dieser sieht abgerundete Bauvolumen in einem grünen Band vor, was das Bild einer vielfach verzweigten und verschlungenen Landschaft evoziert – eine flussauenartige Formation, wie es sie in diesem wasserreichen Teil des Landes durchaus häufiger gibt. Darüber hinaus wird der bestehende Bahnhof mit einer Dachstruktur überformt und zum neuen Mittelpunkt der Unistadt ausgebaut. Hier – am Kreuzungspunkt mehrerer planerischer Achsen – sollen unter anderem Freizeitangebote, ein Hotel, Geschäfte und Büros entstehen. Das Büro plant außerdem eine skulpturale Aussichtsplattform namens Eye of the Future, die ein wenig an Heatherwicks Vessel in New York erinnert. Der Schwerpunkt liegt auf kurzen, fuß- und fahrradläufigen Wegen, öffentlichem Nahverkehr und ausgiebigen Grünräumen.
Die Idee einer von Wasser geprägten Formation taucht auch in OMAs Entwurf für das Uni-Cluster auf. Hügelartige Gebäude mit tiefen Terrassen und ebenfalls viel Grün sollen der Biofiltration des Regens dienen, der dann in unterirdischen Zisternen zur weiteren Verwendung gesammelt wird. Mehrere Universitäten sollen hier übrigens angesiedelt werden, ebenso wie alle ergänzenden Programme von Wohnheimen über eine Großbibliothek im Zentrum des Clusters bis hin zu weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen. Insgesamt umfasst die neue Future City ein Projektgebiet von 4,6 Quadratkilometern. (sb)
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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