Fabriken sind nicht unbedingt für ihre angenehme Arbeitsatmosphäre berühmt. Und obwohl im angeschlossenen Büro oft wichtiger Besuch empfangen wird, stehen auch hier meist funktionale und finanzielle Optimierung im Vordergrund der Raumgestaltung. Nicht selten sind den Hallen einfach Container eingestellt. Anders in Japan, konkret in Futtsu. In diesem Ort an der Bucht von Tokio hat das Architekturbüro von Nobuhiro Tsukada (Tokio) neben der Fabrikhalle einer Stahlproduktionsfirma ein kleines Büro- und Speisehaus geplant.
Die Grundrissorganisation des Neubaus folgt dem Stützenraster: An der Seite zur Halle sind kleine abgeschlossene Kabinen für Besprechungsraum, Lager, Technik und Sanitär aufgereiht, davor spannt sich, vollflächig verglast, ein Großraumbüro auf. Um diesen generischen Raum zu gliedern und gleichzeitig die Flexibilität zu erhalten, führten die Architekten eine Topografie ein, die nicht aus dem Boden, sondern aus der Decke wächst. Die pyramidenförmigen Elemente aus gerostetem Stahl variieren in Form und Größe in Entsprechung zum Stützenraster.
Unter dieser Dachlandschaft liegt, neben dem Bürotrakt, ein zweiter Bereich für die Kantine. Glaswände und Trennwände sind eingestellt, ohne die Dachstruktur zu unterbrechen. Durch die Anordnung der geschlossenen Kabinen auf der Seite zur Produktionshalle scheinen Großraumbüro und Speisesaal auf der gegenüberliegenden Seite in die Landschaft überzugehen. Die Architektur des Neubaus soll so für einen Ausgleich zur hermetischen Produktionsumgebung sorgen.
Fotos: Tomohiro Sakashita
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