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03.08.2017

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Alpen-Hedonismus

Giebelhaus von Davide Macullo in der italienischen Schweiz


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Ein spezieller Typ kleiner Steinhäuser prägte einst das Alpendorf Preonzo in der italienischen Schweiz. Die Familien wohnten im Obergeschoss über dem Stall. Diese einfache und genügsame Lebensweise gehört längst der Vergangenheit an, heute gibt es hier Mehrfamilienhäuser und üppig ausgestattete Eigenheime. Eine bemerkenswerte Verbindung zwischen historischer Bauform und aktuellen Anforderungen an gehobenes Wohnen gelang Davide Macullo Architects (Lugano).

Das ursprüngliche Haus bot nur einen einzigen Raum für die ganze Familie. Dem heutigen Besitzer genügte dies nicht, deshalb erweiterten die Architekten den Bestandsbau. Zur Straße scheint das Haus nun drei Giebel zu haben, doch verschneidende Winkel geben ihm die Form einer „surrealistischen Landschaft“. Als solche bezeichnen die Architekten ihr Dach, das den „simplen Genuss einer unerwarteten Wahrnehmung“ bieten soll.

Allgemein ist der Genussaspekt für das Projekt entscheidend. Was auf den ersten Blick wie eine Erweiterung der Funktionalität des kleinen Hauses wirkt, ist hauptsächlich eine Ausweitung des Wohnkomforts: viel Licht und viel Platz für ein bis zwei Personen – inklusive Keller ganze 200 Quadratmeter! Die für die Bautypologie charakteristische Treppe an der Südfassade blieb erhalten, führt allerdings nun nirgendwo hin, da das ursprüngliche Haus in ein zweigeschossiges Wohnzimmer verwandelt wurde.

Weiß verputzte Oberflächen innen wie außen sollen dem verwinkelten Haus ein „homogenes Erscheinungsbild“ verleihen. Mit jener Materialität verbindet der Neubau die traditionelle Bauform mit dem modernen Mehrgeschosser nebenan. Obwohl auch dieser Bau die hedonistische Freude an der großzügigen Form zelebriert, wie es auch andere, teilweise sehr expressive Projekte der Architekten tun, gelingt es ihm zugleich, sich in mehrfacher Hinsicht in den Bestand einzufügen. Dieser Aspekt zeichnet die Architektur aus. (dd)

Fotos: Alexandre Zveiger


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Marcus | 07.08.2017 13:01 Uhr

Hedonismus

Wieso Hedonismus? Es ist doch wohl eher gefällig.

5

peter | 06.08.2017 14:02 Uhr

dreigiebelhaus

nett... aber nur auf den ersten blick. natürlich nicht "schlimm", doch folgende kritikpunkte:

1. altbau
warum hat man den altbau überhaupt einbezogen? aus baurechtlichen, steuerlichen oder anderen "technischen" gründen? das haus ignoriert seine geschichte vollständig, bis auf die funktionslose außentreppe, die man dann besser auch noch abgerissen hätte. eine vertane chance, v.a. wenn man die drillingsgeschwister auf bild 3 anschaut.

2. dachmaterial
billiger als mit nackten bitumenschweißbahnen hätte man es nicht machen können. besonders bild 10 zeigt, was man der nachbarschaft damit antut.

4

lollo | 05.08.2017 21:14 Uhr

SO SUPER GUT

Ich würd´ da wohnen wollen, auf einfaches beschränkt, ohne buntes Sofakissen.
Was vielleicht fehlt stattdessen ist ein offenes Feuer.
Der fehlende Charme der Glätte wird irgendwann auch hier einer Patina weichen, irgendwann kriegt das gebäude seine Elefantenhaut, hab´keine Sorge a_C!

3

a_C | 04.08.2017 10:23 Uhr

NICHT SO GUT

Tut mir leid, aber die Begeisterung kann ich leider nicht teilen. Die Räume sind winzig und wurden der architektonischen Geste völlig untergeordnet. Da möchte ich nicht drin wohnen, so schön die Umgebung auch sein mag.

Und außen, im Vergleich zu den Gebäuden drumherum, ist das Haus das hässliche Entlein - all in all grau und glatt, ohne jeglichen Charme. Und da wundern wir uns, wenn alle Welt über die magelnde Qualität der heutigen Architektur schimpft. Architekten sollten nicht für Architekten bauen, sondern für die Öffentlichkeit, denn dort befindet sich am Ende ihr Werk!

2

jalm | 03.08.2017 23:11 Uhr

ZWEIFACH GUT

Stimme Moritz zu. Sieht cool aus -
aber für "gemütlich" fehlt das bunte Kissen.

1

Moritz Schniederhall, Dipl. Ing. Arch. | 03.08.2017 16:26 Uhr

EINFACH GUT

Ein schöner Beitrag!
Sehr gut in die bestehende Bebauung / Umgebung eingefügt. Gemütlich sieht es auch aus.
Die Schweizer können es einfach.

Moritz Schniederhall,
Dipl. Ing. Architekt

 
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