Es war wieder an der Zeit. Gestern Abend wurde vom Callwey Verlag und dem Deutschen Architektur Museum zum fünften Mal der Preis für das Haus des Jahres vergeben. Unter 228 Einsendungen wählte die Jury 50 Projekte, die im Rahmen einer Publikation bei Callwey vorgestellt werden, darunter einen Preisträger und sechs Anerkennungen.
Mit dem ersten Preis wurde das „Haus Kaltschmieden“ von Bernardo Bader Architekten ausgezeichnet. Ein eingeschossiges Satteldachhaus, welches die Jury durch seine Einfachheit überzeugen konnte: „Poetische Normalität“.
Preisträger:
- Bernardo Bader Architekten (Dornbirn)
„Haus Kaltschmieden“ in Doren
Anerkennungen:
Jurymitglied des Preises und ehemaliger Mitherausgeber der Publikation
Wolfgang Bachmann meint, dass bei den diesjährigen Einreichungen weder „avantgardistische Ausreißer“ noch „durchschnittliche Arbeiten“, eher ein „Mittelfeld aus gelungenen Häusern“ gab. Manchmal braucht es einen Ahnungslosen um bei einer Preisverleihung aus einer Fülle von gleichermaßen gelungenen Projekten heraus einen Sieger zu küren.
Bestsellerautor
Wladimir Kaminer hat sich eine solche „Karriere als Ahnungloser aufgebaut“. Kaminer, der eher für sein literarisches Werk („Militärmusik“ oder „Russendisko“) als für seine Kompetenz als Architekturkritiker bekannt ist, wird häufig in Bewertungsgremien berufen: für die Garten-Oscars auf der Gartenmesse, für die beste Kneipe Berlins oder für ein Auto-Ranking einer renommierten Auto-Zeitschrift. „Ab einer bestimmten Preisklasse unterscheiden sich die Automodelle kaum voneinander in technischen Details, sie sind alle gleich sicher, umweltfreundlich und schnell. Nur die Emotionen sind unterschiedlich, die die Menschen beim Fahren empfinden, vorausgesetzt, sie empfinden überhaupt welche. Ich hatte sie jedenfalls“, sagt Kaminer.
Kaminer war zwar neben Wolfgang Bachmann, Peter Cachola Schmal, Ruth Berktold, Thomas Kröger, Ulrich Nolting und Arndt Papenfuß eher der Laie in der Jury, aber mit seinem externen Blick der richtige Mann für eine Entscheidung.
(df)
Häuser des Jahres
Wladimir Kaminer/Wolfgang Bachmann
Die besten Einfamilienhäuser 2015
Callwey Verlag, 2015
Gebunden, 273 Seiten
59,95 Euro www.haeuser-des-jahres.com
Zum Thema:
www.callwey.de
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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erwin | 10.09.2015 11:04 Uhrgratuliere!
Ich finde die Arbeiten von Bernardo Bader wunderbar. Insbesondere die Scheune. Weiter so.