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28.05.2019

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Bauen in Zeiten des Klimawandels

Gewinner des internationalen Wettbewerbs Reinventing Cities stehen fest


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Ein Kommentar von Dorothee Hahn

Vergangenen Mittwoch wurden in Oslo im Rahmen der Urban Futures Global Conference die ersten 15 Gewinnerprojekte des Reinventing Cities Wettbewerb ausgewählt. Die interdisziplinären Siegerteams sind nun aufgefordert, ihre Vorschläge für eine nachhaltige Transformation untergenutzter urbaner Räume in Chicago, Reykjavík, Oslo, Paris, Mailand und Madrid zu baubaren Entwürfen weiterzuentwickeln und gemeinsam mit einem privaten Investor zu realisieren.

  • Chicago mit Garfield Green
  • Reykjavík mit Lifandi Landslag und The Fabric Info
  • Oslo mit Recipe for Future Living und The Urban Village
  • Paris mit MKNO, Odyssee Pleyel
  • Mailand mit L'Innesto, Co-Inventing Doria, Vitae, Teatro delle Terme
  • Madrid mit Mercado Habitado II, Tercer Sonido, Campus for Living Cities und Urban Battery

CO2-Neutralität und Resilienz waren die Schlagwörter des internationalen Wettbewerbs, der 2017 von der internationalen Organisation C40 Cities Climate Leadership Group (C40) lanciert worden war. Ziel ist die Förderung innovativen Städtebaus in Hinblick auf den Klimawandel. Fünfzig Prozent der CO2-Emissionen seien heute auf Städte zurückzuführen – damit hätten diese das Potenzial und die Verantwortung, zu entscheidenden Plätzen im Kampf gegen die globale Erderwärmung zu werden. Die nun ausgewählten Projekte sollen als Vorbilder für andere Städte und zukünftige Projekte dienen.
 
Insgesamt 12 Städte, fast ausschließlich aus dem globalen Norden, nahmen an Reinventing Cities teil. Die lokalen Regierungen bildeten mit Unterstützung von C40 Auswahlkommissionen und wählten anhand gemeinsamer Kriterien die Gewinnerteams für ihre jeweilige Stadt aus. Über die Plattform „EIT Climate-KIC“ (Knowledge and Innovation Community) sollen die Gewinnerprojekte nun als Public-Private-Partnerships realisiert werden.
 
Unter dem Vorsitz der Pariser Bürgermeisterin und Vorsitzende des C40, Anne Hildalgo, kürte die Jury die Gewinner*innen, die aus insgesamt 82 Bewerbungen ausgewählt wurden. Die Projekte zeigen kohlenstoffarme Lösungen durch die Nutzung lokaler Energiequellen wie Solar- und Geothermie, die Verwendung von Materialien, die geringe CO2-Werte in Anbau und Herstellung besitzen, durch Recycling und Upcycling bestehender Bausubstanz oder auch urbane Lebensmittelproduktion.
 
Es sind perfekte grüne Szenarios, die auf den Renderings zu sehen sind: Kletterpflanzen ranken die Fassaden hoch, auf Dächern wird Urban Gardening betrieben, und in Hinterhöfen wuchern grüne Oasen der Biodiversität. Dennoch: Der Großteil der Projekte greift auf Technologien und Ideen zurück, die nicht neu sind und heute auch deswegen kritisch diskutiert werden, weil nicht eindeutig ist, wie nachhaltig ihre Anwendung tatsächlich ist. Dazu gehört der Passivhausstandard, die Photovoltaikanlage oder auch Urban Gardening. Innovative Ideen gibt es nur wenige.
 
Im Laufe dieses Jahres werden noch die Gewinner für Auckland, Houston, Montréal, Salvador, San Francisco und Vancouver bekannt gegeben werden. Eine weitere Ausgabe des Wettbewerbs ist bereits in Planung.


Zum Thema:

www.c40reinventingcities.org


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Sieben | 03.06.2019 13:11 Uhr

Ökologisch

Durch die Verwendung von Holz baut man nicht automatisch ökologisch. Wenn man in Island mit Holz baut, ist das keinesfalls ökologisch. In Island gibt es keine Holzwirtschaft. Mit Mühe versucht man an verschiedenen Stellen aufzuforsten, was vor Jahrhunderten abgeholzt wurde. Jedes Stück Holz muss tausende Kilometer übers Meer herangeschafft werden. Die traditionellen Häuser haben Blechfassaden. Ganz früher bestanden in Island die Wände der Häuser aus Grassoden. Bei Bauernhöfen gibt es das heute noch. Das ist dann ökologisch.

3

Alex | 29.05.2019 15:14 Uhr

Nachhaltig?

Mit so viel Glasanteil man fragt sich was da Nachhaltig ist...

2

Fabian Wieser | 29.05.2019 15:03 Uhr

Begrifflichkeiten

Können wir bitte mit dem Begriff "Greenwashing" aufhören?

Grünere Städte sind in meinen Augen erstmal per se besser und absolut erstrebenswert - aber selbst wenn man dem (aus irgendeinem Grund) nicht zustimmt ist es völlig legitim eine grüne Stadt zu fordern, das ist eine Meinung die man haben und begründen kann.

Das an das rassistische Whitewashing anzulehnen wird weder der Meinungen die durch solche Architekturen/Stadtplanungen zum Ausdruck kommen, noch dem Problem Whitewashing ansatzweise gerecht!

1

Rudi | 28.05.2019 15:37 Uhr

Betreff

Müsste so heißen:

"Gewinner des internationalen Wettbewerbs Greenwashing stehen fest"

 
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