Ein Ferienhaus in den Schweizer Alpen und eine „Plattform für Kunst und Kreativität“ in Portugal – das sind beiden Gewinner des diesjährigen Detail-Preises 2012. Nachdem die Redaktion der Zeitschrift „Detail“ aus 589 Einreichungen eine erste Vorauswahl getroffen hatte, wählte eine internationale Jury aus David Chipperfield, Odile Decq, Norman Foster, Jürgen Mayer H., Richard Meier, Volker Staab und Graham Stirk ihren Favoriten, während die Leser der „Detail“ in einem Online-Voting den Leserpreis bestimmten.
Der Detail-Preis 2012 ging an das Ferienhaus Vitznau in der Schweiz von Lischer Partner Architekten Planer AG.
„Der Wunsch der Bauherren war es, in einem Holzhaus zu wohnen. Die ausgesprochene Hanglage jedoch veranlasste das Architekturbüro, einen massiven Baukörper zu entwerfen, dessen harte Schale einer Betonfassade den weichen Kern eines Holzhauses umhüllt und schützt. Die Holzkonstruktion steht als ‚Haus im Haus‘. An den Öffnungen und Einschnitten wird das Holz jeweils auch im Außenraum sichtbar. Die massiv gerahmten Festverglasungen in Lärche betonen die Aussicht auf die unterschiedlichen Landschaftsbilder des Vierwaldstättersees. Eine klare Kubatur verankert das Haus fest am Hang.“
Der Detail-Leserpreis ging an die „Platform of Arts and Creativity“ in Guimarães, Portugal, von Pitágoras - Arquitectura e Engenharia Integradas, Lda.
„Die Architekten schufen mit dem Neubau am Marktplatz eine Plattform für Kunst und Kreativität. Durch die Transformation des alten Stadtmarkts in einen multifunktionalen öffentlichen Raum wird dieser unter Einbeziehung des Bestands aufgewertet und als aktives Zentrum für den Stadtraum zurückgewonnen. Ausstellungen und Performances finden im ‚Art Center‘ statt. Mit den ‚Creative Labs‘ entstehen Arbeitsräume und Büros für Künstler. Ein Bereich für Workshops und temporäre Aktionen ergänzt das Programm. Analog zur neuen Nutzung stehen Volumen und Oberfläche des Neubaus in starkem Kontrast zur Umgebung. Den seriell aneinander gereihten Ladenräumen steht ein unregelmäßig gegliedertes, metallisch schimmerndes Gebilde gegenüber.“
Am 22. November 2012 werden beide Projekte bei der Preisverleihung im Schlosshotel im Grunewald in Berlin geehrt.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Simpson | 24.10.2012 14:19 Uhr@ Klaus
Das Leben ist bekanntlich lebensgefährlich und eine Krankheit zum Tode.
Lesen hätte geholfen: Prämiert wurden von der international besetzten Jury international ausgewählte Projekte. Das fragliche Haus steht in der Schweiz, wo die TRAV nicht Anwendung finden müssen. Diese Richtlinien haben ohnehin keine Gesetzeskraft, sind also keineswegs in jedem Falle zwingende Vorschrift. Schließlich, steht es jedem Bauherren frei, seinen Architekten aus der Haftung zu entlassen, wenn er beschließt, in seinem Privathaus bestimmte Regeln nicht zur Anwendung kommen zu lassen.
Ich weiß auch wirklich von keinem einzigen Fall, wo jemals ein Mensch durch eine Glasbrüstung ohne Kantenschutz (o ja!, die gibt es in der Welt zuhauf, sogar in Deutschland!) zu Tode gekommen wäre...Ihr Sicherheitsbedürfnis in allen Ehren, aber wenn man der Statistik Glauben schenkt, dann sollten Sie auch beim Duschen Knieschützer und beim Treppensteigen Helm tragen. Autofahren oder in Städten Flanieren, würde ich dann sowieso bleiben lassen. Die Unfallwahrscheinlichkeit bei allen Tätigkeiten ist ungleich höher, als die auf die ungesicherte Kante einer gläsernen Absturzsicherung zu fallen und dabei zu dekapitieren. Das wäre dann wenigstens ein Anwärter auf den Darwin-Award.
Was den Detail- Preis angeht. Ich schätze mal, der ist nicht allein, für das Geländer vergeben worden.