Nominiert für die aktuelle Runde des Aga Kahn Award waren über zwanzig Projekte (siehe BauNetz-Meldung vom 2. Mai 2013), nun stehen die Gewinner des wichtigsten nichtwestlichen Architekturpreises fest. Wie immer wurden die Preise nicht in verschiedenen Kategorien, sondern gleichwertig an mehrere Projekte vergeben.
Wichtigstes Kriterium des von Karim Aga Khan gestifteten, im Dreijahreszyklus vergebenen Preises sind neben der Architektur auch die Verdienste eines Projekts für das Gemeinwohl. Die mit den Architekten David Adjaye (London), Wang Shu (Hangzhou), Toshiko Mori (New York) und Murat Tabanlioglu (Istanbul) prominent besetzte Jury prämierte folgende Arbeiten:
- Islamischer Friedhof in Altach, 2011
Bernardo Bader Architekten, Dornbirn
- Salam-Zentrum für Herzchirurgie in Khartum, 2010
Studio Tamassociati, Venedig
- Sanierung des Basars von Täbris (Iran), seit 1996
ICHTO East Azerbaijan Office, Täbris
- Revitalisierung des historischen Zentrums von Bir Zait (Westjordanland), 2011
Riwaq Centre for Architectural Conservation, Ramallah
- Hassan II-Brücke und Ergänzungsbauwerke zwischen Rabat und Salé (Marokko), 2011
Marc Mimram Architecture, Paris
Laut Jury wurden damit Projekte ausgezeichnet, die sich mit den „permanent in Bewegung befindlichem Auffassungen von Identität und Heimat“ muslimischer Gemeinschaften beschäftigen. Gerade mit Blick auf die beiden Revitalisierungsprojekte wird hervorgehoben, dass es hier eben nicht um eine Historisierung der Vergangenheit geht, sondern um eine „Auseinandersetzung mit einer fragmentierten Gegenwart“.
Beim
Friedhof im österreichischen Altach des Architekten Bernardo Bader (Dornbirn) und der Künstlerin Azra Aksamija (Sarajevo/Boston) gefiel der Jury, dass sich hier die „spirituellen Bedürfnisse einer migrantischen Gemeinschaft mit dem lokalen Kontext ihrer Wahlheimat“ verbinden.
Die Verleihung des in diesem Jahr mit einer Millionen Dollar dotierten Preises fand am 6. September 2013 in Lissabon statt.
Zum Thema:
www.akdn.org