In Berlin Kreuzberg-Friedrichshain, wo die Lokalitäten gern mal „Trinkteufel” oder „Daneben“ heißen, entstehen inzwischen immer mehr Bauten mit schnittigen Anglizismen im Namen. Im Quartier östlich des Ostbahnhofs, das auch als Anschutz-Areal bekannt ist und das zum Mediaspree-Gebiet gehört, gibt es nicht nur das Wohnhochhaus Living Levels, sondern auch die Eastside Mall und demnächst den Stream Tower. Der Österreichische Immobilienentwickler Signa, der auch am Elbtower von David Chipperfield Architects in Hamburg beteiligt ist, wird Stream als eines der geplanten Hochhäuser entlang der Spree realisieren. Vergangene Woche feierte man Spatenstich.
Der Entwurf für den rund 90 Meter hohen Büroturm mit einer Geschossfläche von 57.000 Quadratmetern stammt von Gewers Pudewill (Berlin), die den im Oktober 2017 entschiedenen Einladungswettbewerb gewannen. Nach ihren Entwürfen entstand 2013 bereits der Bürobau für die Mercedes-Benz-Vertriebszentrale im gleichen Quartier. Für den geplanten Turm formulieren die Architekten eine vielseitige Figur über 24 Geschosse, die ab dem siebten Obergeschoss über die Nachbarbebauung hinausragen wird. Beginnend im Sockel falten sich je Stockwerk die gläsernen Außenwände leicht nach innen oder nach außen, wodurch ein Spiel regelmäßiger Vor- und Rücksprünge entsteht.
Das Erdgeschoss, so heißt es in der Pressemitteilung, bilde ein großzügiges Foyer mit weitläufigem Empfangsbereich und öffentlich zugänglichen Gastronomieflächen aus. Die vorgesehenen Büroflächen seien flexibel bespielbar und böten Raum für Arbeitslandschaften oder Zellenaufteilung. Über offene Treppen werden jeweils zwei Geschosse miteinander verbunden. Jede Büroebene ist mit Terrassen im Westen und Südwesten ausgestattet.
Die Baukosten werden mit 101,2 Millionen Euro angegeben. Ende 2021 sollen 2.500 Zalando-Mitarbeiter im Stream ihren neuen Arbeitsplatz beziehen. Der Onlinemodehändler Zalando lässt nebenan derzeit seine Zentrale bauen. (sj)
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Lars K | 08.10.2019 17:23 UhrKalt leer abweisend
SIGNA steht zur Zeit für Chipperfields Elbetower, dieses Stream-Ding in der Mediaspree und den Karstadt-Witz am Hermannplatz.
Kalt, abweisend, tot. Investorenarchitektur jenseits jeder Menschlichkeit. So wird sie sein, die Stadt des 21. Jahrhunderts, und man wird sie nur irgendwann wieder abreißen können. Einzelne Solitäre, ahnungslos nebeneinander, wie schon am Potsdamer Platz, windig und leblos. Ich war ja nie Freund vom Stimmann, aber wieso kann man diese Kapitalvermehrer nicht doch mehr in Blöcke zwingen?