Seit 2008 ist der Flugbetrieb in Berlin-Tempelhof eingestellt und 2014 entschieden die Berliner über die Nachnutzung des verbleibenden Tempelhofer Feldes per Volksentscheid. Seither ist klar, dass die 300 Hektar große Freifläche nicht für den Wohnungsbau zur Verfügung steht. Anders sieht es in den Bereichen rund um das Feld aus. Auf dem im Norden angrenzenden Columbiadamm realisierten Gewers Pudewill (Berlin) im Rahmen einer Quartiersentwicklung einen Wohnkomplex mit angeschlossenem Gewerberiegel als Blockrandschließung.

Zwischen Bergmannstraßen-Kiez und dem „Feld“ ist das kleine neue Stadtquartier attraktiv gelegen und umgeben von neuem Gewerbe und alteingesessenen Veranstaltungsorten wie der Columbiahalle. Das Gebäudeensemble umfasst wie seine benachbarten Neubauten einen zentralen, von allen Anwohnern nutzbaren, grünen und ruhigen Innenhof. In Materialität, Farbigkeit und Traufhöhe orientiert sich der Komplex am nahen, markanten Flughafengebäude von Ernst Sagebiel und fügt sich mit seiner hellbraunen Klinker-Fassade städtebaulich harmonisch ein.

Die Fassade ist neben dem Stein geprägt von sich wiederholenden perforierten Elementen an Balkonen und Fenstern, die dem Ensemble Ruhe geben und die alle Gebäudeteile als Einheit erscheinen lassen. Die beiden Flügel sind zudem mittels eines durchgehenden Sockels gestalterisch verbunden. Eine transparente Fuge im 1. Obergeschoss, die auskragende Gebäudespitze und der prägnante Unterschnitt verleihen dem großen Baukörper außerdem Charakter und eine skulpturale Wirkung. (bk)

Fotos: HG Esch

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