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21.03.2012
Schneeweißer Gussglasriegel
Gewerbehof München-Laim fertig
Die Münchener Architekten bogevischs buero melden die Fertigstellung des von ihnen geplanten Gewerbehofs München-Laim und postulieren selbstbewusst: „Mit dem schneeweißen, vertikal und horizontal geschlitzten Gussglasriegel definiert bogevischs buero den ansonsten banalen Gewerbebau völlig neu.“
Vorausgegangen war ein gewonnener Architektenwettbewerb im Jahr 2007. Mit 11.000 Quadratmetern Gewerbefläche bietet der Gewerbehof Laim an der Landsberger Straße Platz für kleine und mittlere Handwerks- und Gewerbebetriebe. Ziel des Bauherrn, der Münchner Beteiligungsgesellschaft MGH, ist es, Kleingewerbetreibende zu fördern und Startup-Unternehmen zu unterstützen.
Das Gebäude liegt an einer der wichtigsten Ausfallstraßen Münchens in der Nähe des Stadtzentrums und markiert durch seine längliche Kubatur, seine straßen-parallele Lage und die weiß schimmernde Fassade das sich an der Bahn entwickelnde Gewerbegebiet.
Drei Eingänge führen in das Gebäude. Das mittige Foyer steckt sich von der Landsberger Straße zum Lieferhof hin durch und bietet ein großzügiges Entree. Die seitlichen Eingänge im Osten und Westen des Gebäudes werden vom Lieferhof aus angedient. Hier befinden sich jeweils zwei Lastenaufzüge für Anlieferung und Transport der Materialien und Produktionen der Gewerbebetriebe. Im Inneren wird der fünfgeschossige, 140 Meter lange und 20 Meter hohe Riegel durch einen Mittelgang erschlossen – rechts und links davon befinden sich die flexibel unterteilbaren Gewerbeeinheiten. Die verschiedenen Nutzungsbereiche des innenliegenden Flurs werden farblich abgesetzt: Die Nebenräume in Himmelblau wechseln sich mit den in Grasgrün gehaltenen Mieteinheiten ab.
An den Gebäude-Enden weitet sich der Flur jeweils auf. Hier öffnet sich das Gebäude nach außen – Glasfronten mit vorgelagerten Loggien bieten einen weiten Blick zur Bahn und gliedern als dunkle Einschnitte die sonst bündige Nordfassade. Zusätzlich werden die Flure über die vertikalen Lichtschächte der drei Treppenhäuser natürlich belichtet. Diese in Sichtbeton gehaltenen Erschließungskerne sollen durch robuste Oberflächen, ihre plastisch geformten Sichtbetontreppen sowie Eichehandläufen „Dauerhaftigkeit und Wertigkeit vermitteln“ (Architekten).
Das Gebäude wurde als Stahlbetonskelett erstellt und im Sockelbereich mit anthrazitfarbigen Glasfaserbetonplatten verkleidet. Auf dem schwarzen Sockel ruht der Hauptbaukörper mit seiner semitransparenten Hülle aus leicht weißmattierten Industrieguss-Glasscheiben. Diese wird durch ein rhythmisierendes Aufbrechen in horizontale und vertikale Öffnungen gegliedert und überlagert die quadratischen Werkstattfenster.
Zum Thema:
Im Interview mit Ritz Ritzer und Rainer Hoffman von bogevischs buero gibt es auch Aufklärung darüber, woher der seltsame Büroname kommt...
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
bogevischs buero architektur & stadtplanung gmbh
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