Die Wüstenrot-Stiftung hat ihren Gestaltungspreis vergeben. In diesem Jahr ging es um die „Zukunft der Vergangenheit – Die Erneuerung von Gebäuden der Baujahre 1945 bis 1979“. Unter 474 Einsendungen hat die Jury unter Vorsitz von Max Dudler in mehreren Sitzungen, zwischen denen die Gebäude der engeren Wahl vor Ort besichtigt wurden, über die Vergabe der Prämierungen und der Preisgelder in Höhe von insgesamt 51.000 Euro entschieden.
- Der mit 15.000 Euro dotierte Gestaltungspreis wurde für die Sanierung, den Umbau und die Erweiterung des Wohnquartiers Altenhagener Weg in Hamburg durch Springer Architekten (Berlin) vergeben. Damit würdigt die Jury den beispielhaften Umbau von Wohngebäuden aus den 1950er Jahren in einem überzeugenden städtebaulichen Ansatz mit vorbildhafter Architektur der Bestands- und Neubauten. Besonders überzeugend sind die gestalterische Qualität, das umfassende, über eine reine Bestandssicherung hinausgehende Konzept und der damit verbundene Vorbildcharakter für eine gelungene, auch sozial gemischte Nachverdichtung.
Die zweite Preiskategorie bilden vier
Auszeichnungen mit je 6 500 Euro:
- ASS Planungs GmbH (Stuttgart) für die Erweiterung und Modernisierung der städtischen Tageseinrichtung für Kinder in Stuttgart-Vaihingen. Die Erneuerung und Ergänzung des Gebäudes und seine innenräumliche Anpassung an veränderte pädagogische Konzepte („Einstein in der Kita“) stellen ein herausragendes Beispiel für den Umgang mit diesem Bestand dar. Das konstruktive Zusammenwirken von Architekten und Pädagogen ist in der klaren Gestaltung des Gebäudes, der vorbildlichen Anbindung der Außenräume und in den stimmigen Detaillösungen der alltäglichen Nutzung gleichermaßen erfahrbar.
- LRO Lederer, Ragnarsdóttir und Oei (Stuttgart) für die Konzeption und Realisierung des temporären Amtssitzes des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe. Mit behutsamen, aber gezielten Eingriffen wird in einer ehemaligen Kaserne mit hoher Qualität ein temporärer und dennoch repräsentativer Amtssitz für das Bundesverfassungsgericht geschaffen. Die funktional wie gestalterisch hochwertigen Innenräume einschließlich eines attraktiven Plenarsaals und eines für Direktübertragungen des Fernsehens geeigneten Sitzungssaals schaffen eine dauerhaft anmutende Qualität.
- Helmut Riemann Architekten GmbH (Lübeck) für den Umbau und die Umnutzung ehemaliger Verwaltungsgebäude im Reemtsma-Park in Hamburg zu hochwertigen Wohnungen. In diesem Projekt ist es gelungen, einen hochwertigen Verwaltungstrakt ohne gestalterische Überformung in ein ebenso hochwertiges Wohnungsangebot zu überführen. Die im Zuge der Umbaumaßnahme ebenfalls neu gestalteten Freibereiche ergänzen das Konzept durch eine hohe Aufenthaltsqualität.
- Brückner & Brückner Architekten (Würzburg) für den Umbau und die Modernisierung des Pfarrzentrums Christkönig in Schweinfurt. Ein der Kirche vorgelagertes Gemeindezentrum mit Pfarrsaal, Kindergarten und Hausmeisterwohnung wurde mit großer Aufmerksamkeit für das Detail behutsam modernisiert und energetisch saniert. Durch die neu gestaltete äußere Gebäudehülle und den gezielten Umbau im Innenbereich erhält das Pfarrzentrum eine hohe Attraktivität. Die Maßnahmen zeugen sowohl von hohem Respekt gegenüber der vorgefundenen Substanz als auch von einer sensiblen Umsetzung der spezifischen Nutzungsanforderungen.
Vier
Anerkennungen (3. Preiskategorie) zu je 2 500 Euro erhielten:
- Ebe + Ebe + Partner (München) für die Sanierung und Modernisierung eines Mehrfamilienhauses in Ingolstadt
- Andreas Meck (München) für den Umbau des Anbaus am Pacelli-Palais in München
- Hild und K Architekten (München) für den Umbau und die Neugestaltung des Gebäudes 0505 der TU München
- Drexler Guinand Jauslin Architekten GmbH (Frankfurt am Main) für die Modernisierung und den Umbau eines städtischen Wohnhauses in Bonn
Zum Thema:
Siedlung Altenhagener Weg in Hamburg von Springer Architekten
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